CEO Norbert Kraihamer hat die MBT mit Sitz in Roggwil Ende Juli verlassen, erfuhr der Standard. Kraihamer war erst vor einem Jahr von Red Bull an die Spitze der Gruppe gewechselt. Er galt bei Red Bull zuvor als Nummer zwei hinter Dietrich Mateschitz und kontrollierte hunderte Millionen Euro an Marketingbudget.
Rainer Hepberger, verantwortlich für Corporate Development bei MBT, bestätigt die Trennung. Sie sei aus familiären Gründen erfolgt. Firmenkenner sprechen von internen Konflikten. Die Credit Suisse fordere dem Vernehmen nach zudem bessere Renditen. Sie hat den Einstieg Heideggers in die MBT finanziert. Kraihamer hält über ein Beteiligungsmodell Anteile an der Gruppe. Er werde sie abgeben und für die Zeit in der Firma entschädigt, sagt Hepberger. Statt Kraihamer zieht Wolfgang Meusburger in die Chefetage ein. Der Vorarlberger war bis 2001 CEO von Tchibo in Deutschland.
Auch auf Eigentümerseite stellt sich der Schuhkonzern neu auf. Im Juli stieg ein Investor ein: Die Bostoner Private-Equity-Gruppe Berkshire Partners beteiligte sich zu 20 Prozent. Die restlichen 80 Prozent teilen sich Heidegger und Hermann Oberschneider, Besitzer einer Skischule in Kaprun.
Die Schuhe von MBT basieren auf einer Erfindung des Schweizers Karl Müller. Er ließ sich vom Stamm der Masai inspirieren und entwickelte ein Schuhwerk, das Bein- und Hüftmuskulatur stärken soll. Produziert wird in China, Vietnam und Südkorea. Jährlich werden rund eine Million Paar in 20 Ländern verkauft.
In Österreich sollen heuer 100.000 Paar über den Ladentisch gehen, rechnet Vertriebspartner Lowa vor. Der Vertrieb laufe über 384 Verkaufsstellen. Über Umsatz und Gewinn hält sich die Gruppe bedeckt.
"Für Händler sind die gehobenen Preise der Marke verlockend", sagt Karl Novak, österreichischer Schuhhandels-Obmann. Das Marketing von Masai sei "hervorragend".