Die Ausgrabungen lassen auf eine Fläche von rund 20 mal 20 Meter schließen. Umgeben ist die leicht abschüssige Wiese von Sträuchern und jüngeren Bäumen, von unten dringt der Lärm der Stadt herauf. Hundert Meter oberhalb verweist die Flurbezeichnung Judenbühel auf die historischen Zusammenhänge.
1503 erstmals erwähnt
Der alte Friedhof wurde 1503 erstmals erwähnt, gesichert ist, dass Samuel May 1598 erlaubt wurde, hier seine Angehörigen zu beerdigen. 1864 hat das letzte Begräbnis stattgefunden, bald darauf wurde die Mauer geschliffen und das Gräberfeld eingeebnet. In den Jahren zuvor war es zu Verwüstungen gekommen, begünstigt dadurch, dass das Areal unterhalb der Weiherburg sehr abgeschieden liegt. Die Jüdische Gemeinde erhielt ein kleines Areal am Innsbrucker Westfriedhof zugesprochen, der alte Friedhof geriet beinahe in Vergessenheit.
Grabungen auf dem Friedhof
Jetzt sollen keine weiteren Grabungen stattfinden. Im Gegenteil: Die freigelegten Mauerreste werden wieder zugeschüttet. "Grabungen auf dem Friedhof sind nach unseren Glaubensgrundsätzen nicht erlaubt", sagt Esther Fritsch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg. Genau genommen dürfte man nicht einmal die Wiese unter der sich die Gräber befinden betreten. Die Frage, wie viele Jüdinnen und Juden hier bestattet worden sind, wird offen bleiben. "Jede Zahl die ich nenne wäre Spekulation." Finanziert wurden die Arbeiten über eine Subvention von 13.000 Euro, die Bürgermeisterin Hilde Zach kurzfristig ermöglicht hat.
Friedhofsmauer per Hecke kennzeichnen