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Grafik: APA
Wien - Die Low-Cost-Airlines sind wie schon in der Vergangenheit der brummende Wachstumsmotor des Wiener Flughafens. Bis Jahresende wird mit über 18 Millionen Passagieren gerechnet. Der Airport hat mit dem steigenden Verkehrsaufkommen seine Prognosen für das Gesamtjahr deutlich nach oben revidiert und erwartet für 2007 8 Prozent mehr Fluggäste und 4,5 Prozent mehr Starts und Landungen. Ursprünglich war man von 5 Prozent Passagierwachstum und 2 Prozent mehr Flugbewegungen ausgegangen. Der Personalstand soll sich bis 2008 allein im Sicherheitsbereich von derzeit 882 auf rund 1.000 Beschäftigte erhöhen.

Der Wiener Flughafen verzeichnet weiter kräftigen Aufwind, getrieben durch die boomenden Osteuropastrecken. Allein im Halbjahr hat sich der Verkehr nach Osteuropa um 20 Prozent gesteigert, der Nahe und Mittlere Osten wuchs im selben Zeitraum um 16,8 Prozent. "Wir stehen im harten Wettbewerb als Osteuropa-Hub", erklärte Flughafen-Vorstand Herbert Kaufmann bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse am Donnerstag in Wien. Aber man habe sich gegenüber Konkurrenten wie etwa München oder Frankfurt gut behauptet, betonte er. Das zeige nicht zuletzt der hohe Transferanteil bei den Fluggästen. Der lag im Halbjahr 2007 bei 33,4 Prozent.

Zur positiven Verkehrsentwicklung hätten zudem die Fluglinien beigetragen, die im ersten Halbjahr 2007 Wien in ihr Netz aufgenommen haben. Dazu gehören die Korean Air, Air One, Air Transat, Click Air, Delta Airlines, Estonian Air, SkyEurope und Saudi Arabian Airlines. Ab Ende Oktober dieses Jahres wird auch die britische easyjet in Wien-Schwechat starten und landen.

Weiterhin überdurchschnittlich stark entwickelt sich auch das Geschäft mit den Billigfluglinien in Schwechat. Nach einem satten Passagierplus von 38,3 Prozent im ersten Halbjahr 2007 besitzen sie mittlerweile einen Anteil von 16,8 (13,3) Prozent am Gesamtpassagieraufkommen von über 8,5 Millionen Reisenden in den ersten sechs Monaten. Die Flugauslastung der Low-Cost-Flieger lag im selben Zeitraum bei 69,2 Prozent. Die wichtigsten Billigflieger von und nach Wien sind - gemessen an ihrem Passagieranteil - die Air Berlin (6,4 Prozent), gemeinsam mit ihrem Flugpartner Niki (5,6 Prozent). SkyEurope schlägt mit einem Passagieranteil von zwei Prozent zu Buche, hinter der Germanwings mit 2,4 Prozent.

Neuzugänge

Während der Wiener Flughafen im ersten Halbjahr 8,9 Prozent mehr Passagiere verzeichnete, wies der wichtigste Fluggästezubringer für Wien, die Austrian Airlines (AUA), einen geringeren Zuwachs bei den Fluggästen auf. In Folge fiel der Anteil des National Carriers am Gesamtpassagieraufkommen leicht. Insgesamt hielt die AUA in Schwechat aber immer noch einen Passagieranteil von 54,3 (56,8) Prozent im Halbjahr.

Etwas weniger als die Hälfte der Gästezahlen geht auf das Konto anderer Fluglinien. Auf der Langstrecke dominieren vor allem Emirates und Korean Air das Passagieraufkommen von und nach Schwechat. Die Neuzugänge, die US-Fluggesellschaft Delta und die Saudi Arabian Airlines, würden sich bisher noch nicht in den Gästezahlen niederschlagen, sagte der Flughafen Wien-Vorstand.

Sicherheitsvorschriften

Der deutliche Anstieg beim Sicherheitspersonal - unter anderem werden auch die Mitarbeiter- und Fahrzeugkontrollen ausgeweitet - schlägt sich im gestiegenen Umsatz der Sicherheits-Tochter des Flughafens, VIAS, nieder. Der ist um 22 Prozent im Halbjahr 2007 nach oben gegangen. Zwei Drittel der insgesamt 255 neuen Mitarbeiter seit Jahresanfang kommen bei VIAS zum Einsatz. Der Aufwand sei aber durch die Sicherheitsgebühr von 8 Euro je Fluggast gedeckt, betonte Vorstand Gerhard Schmid am Rande der Pressekonferenz zur APA. Insgesamt hat der Wiener Flughafen fast 4.000 Beschäftigte.

Auch die Fluggäste hätten sich an verschärfte Sicherheitsvorschriften, vor allem bei den Flüssigkeitskontrollen, gewöhnt. Als Konsequenz werde aber mehr im normalen Gepäck und weniger im Handgepäck transportiert. Seit Einführung der "Liquid"-Regelungen hat sich die Anzahl der Gepäckstücke je Fluggast statistisch von 0,7 im 1. Halbjahr 2006 auf ein Stück im 1. Halbjahr 2007 erhöht. Der Flüssigabfall hat sich hingegen dramatisch auf rund eine halbe Tonne pro Tag reduziert. (APA)