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Anstieg der Jugendkriminalität

Grafik: APA
Wien - Die Jugendkriminalität in Österreich ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Allein die Zahlen des Innenministeriums sprechen eine deutliche Sprache: Von 2001 bis 2006 wuchs die Zahl der schweren Körperverletzungen um 80 Prozent, jene der Einbruchsdiebstähle um 126 Prozent, jene im Bereich Raub um 305 Prozent. Ebenfalls gewaltigen Zuwachs verzeichneten: Gefährliche Drohung (plus 74 Prozent), Sachbeschädigung (plus 86 Prozent), schwerer Raub (plus 228 Prozent). Innenminister Günther Platter (ÖVP) will nun mit gezielter Präventionsarbeit gegensteuern.

"Wir haben seit Jänner 2007 wieder positivere Zahlen, was die Kriminalität insgesamt betrifft, es pendelt sich alles wieder ein, der positive Trend ist unverkennbar", berichtete Platter am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Bei den 14- bis 18-Jährigen ist die bisherige Entwicklung allerdings überaus Besorgnis erregend, für den Minister eine "große Herausforderung". "Es wäre völlig falsch, wenn das jetzt schöngeredet wird", so Platter.

Besonderer Typ von Polist gefragt

Um die Jugendkriminalität wieder zu senken, sind im Bereich Prävention bundesweit 270 speziell geschulte Beamte im Einsatz. "Wir müssen angepasste Strategien entwickeln", erklärte General Franz Lang, stellvertretender Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit. Es sei ein "besonderer Typ von Polizist gefragt", es müsse auch ein "Impuls durch die Polizei gehen", Problembereiche müssten erkannt und sofort Maßnahmen gesetzt werden. Lang: "Wir brauchen dabei auch die Hilfe der Bürgermeister, der Gastwirte, der Schulen und der Eltern." Und Platter appellierte: "Prävention ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Jeder muss hier seinen Beitrag leisten."

Symbolfiguren und Vorbilder Man müsse auf die betroffenen Jugendlichen zugehen, sofort Kontakt aufnehmen und vor den Folgen ihrer Taten warnen. Das will auch Fritz Strobl. Der Abfahrts-Olympiasieger wurde zum Präventionsbeamten ausgebildet und soll nun auch als Symbolfigur mit Vorbildfunktion an die (schwierige) Arbeit gehen. "Ich will Ziele und Perspektiven vermitteln, schließlich bin ich selbst Familienvater. Man muss die Jugendlichen wieder auf den richtigen Weg bringen", so Strobl. (APA)