Surfen im Ausland ist weiterhin ein extrem teurer Spaß. Roaming-Gebühren in gängigen Urlaubsländern betragen bis zu 15 Euro pro Megabyte. Die geht aus einer aktuellen AK-Erhebung hervor. Das ist allerdings nicht das einzige Problem, mit dem sich Nutzerinnen und Nutzer von Datenroaming-Angeboten herumschlagen müssen, erklärt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer: "Vor der Rückkehr ist es bei den meisten Anbietern nur sehr schwer herauszufinden, wie viel man tatsächlich im Ausland hoch- oder heruntergeladen hat."

Der Verbrauch von nur 200 MB kostet je nach Anbieter 1.400 bis 3.000 Euro

Die AK hat im August Angebote für mobiles Internet von Drei, Mobilkom, One und T-Mobile für die Urlaubsländer Spanien, Italien, Griechenland, Kroatien und Türkei getestet. Die Bilanz: Der Verbrauch von nur 200 MB kostet je nach Anbieter 1.400 bis 3.000 Euro. Ein Betrag, der in den meisten Fällen die Gesamtreisekosten übersteigen dürfte. "Wenn Datenroaming nicht unbedingt notwendig ist, dann raten wir grundsätzlich davon ab", so Zimmer. Während im Inland ein MB durchschnittlich um 10 Cent zu haben ist, belaufen sich die Kosten für das gleiche Service im Ausland auf durchschnittlich 9,84 Euro, also satte 9.740 Prozent mehr. Im Extremfall können dadurch die Kosten bis zu 150-mal höher sein als innerhalb Österreichs.

"Die Möglichkeiten sind hier leider sehr eingeschränkt"

Eine weitere Schwierigkeit ist die Kontrolle des Datenverbrauchs im Ausland. "Die Möglichkeiten sind hier leider sehr eingeschränkt", berichtet Zimmer. Momentan ist dies nur über direkt am Notebook installierte Software möglich, wobei die Informationen zwischen den österreichischen Mobilfunkbetreibern und ihren ausländischen Roamingpartnern nur sehr schleppend weitergegeben wird. Abhängig vom ausländischen Unternehmen kann es zwischen 48 Stunden und mehreren Wo-chen dauern, bis die Verbrauchsdaten beim heimischen Unternehmen angekommen sind.

Schutz

Nicht ausreichend ist auch der Schutz der Kundinnen und Kunden vor ungewolltem Roaming. Laut Konsumentenschützerin Zimmer gibt es zahlreiche Beschwerdefälle, die in Grenznähe ungewollt in ausländischen Netzen gesurft haben. In der Annahme, noch im heimischen Netz zu sein, sahen sich die Konsumentinnen und Konsumenten mit Rechnungen von über 1.000 Euro konfrontiert - für einen Dienst, den sie gar nicht nutzen wollten. Die Anbieter raten zu manuelle Netzwahl oder Deaktivierung des Roaming-Dienstes durch den Netzanbieter. Auch wird Software angeboten, die das aktuelle Netz anzeigt. "Konsumenten benötigen automatische Warnhinweise bei Netzwechsel. Auch eine allgemeine Sperre des Dienstes, die erst auf Wunsch der Kundin oder des Kunden aufgehoben wird, wäre wünschenswert", so Zimmer. (red)