Wie die Tageszeitung "Dnevni avaz" am Freitag berichtete, arbeiten die Partei für Bosnien-Herzegowina (SBiH) und die Partei der Demokratischen Aktion (SDA) an dem gemeinsamen Vorschlag. Ein Berater der SBiH erzählte dem Blatt, dass man darauf abziele, die innere Ordnung Bosnien-Herzegowinas zu modifizieren. Geplant ist eine Aufwertung der zentralstaatlichen Institutionen und die Aufhebung des Vetorechts einzelner Volksgruppen.
Dem Vorschlag zufolge soll Bosnien-Herzegowina demnach ein dezentralisierter Staat aus mindestens fünf multi-ethnischen Regionen werden. Keines der drei Staatsvölker - Bosniaken, Serben und Kroaten - solle auf gesamstaatlichem oder regionalem Niveau dominieren. Drei Machtebenen sind in Aussicht genommen: jene des Gesamtstaates, sowie eine regionale und eine lokale Ebene.
Bedeutung verlieren
Durch das Daytoner Friedensabkommen zur Beendigung des Bosnien- Krieges wurde der Balkan-Staat Ende 1995 als ein aus zwei Landesteilen - der bosniakisch-kroatischen Föderation und der Republika Srpska - bestehender Staat geschaffen. Seine Funktionsfähigkeit soll nun durch die Festigung der zentralstaatlichen Institutionen gestärkt werden. Die Landesteile der Entitäten würden so an Bedeutung verlieren.