Alpbach – Unternehmensgründer, die bei der staatlichen Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS) um Startkapital anklopfen, hören derzeit: Bitte warten. Ursache ist nicht nur das noch immer nicht verfügbare Budget 2007, ein nach einem Regierungswechsel nicht ganz ungewöhnlicher, aber keinesfalls erquicklicher Zustand, wie in der AWS betont wird. Man müsse derzeit viele Start-ups vertrösten, könne nur Beratungsdienste leisten. Ein "Vorgriff" auf Mittel, die noch nicht da, aber garantiert sind, wäre die Lösung, aber bisher waren die bis Herbst noch amtierenden Geschäftsführer der Förderbank, Horst Bednar und Peter Takacs, zu diesem Schritt nicht bereit. "Wenn das Geld dann da ist, wird der Kommunikationsaufwand, den Gründern das zu signalisieren, nicht gerade klein sein", ätzen Beobachter. "Dann muss die Pipeline wieder hörbar aufgemacht werden."

In der Luft hängt damit sogar der bei den Technologiegesprächen gepriesene Schülerwettbewerb "Jugend innovativ", den es bereits seit zwanzig Jahren gibt. Er darf mangels Geldes – pro Projekt waren stets rund 500 Euro veranschlagt – eigentlich nicht starten – eine Woche vor Schulanfang ein unbefriedigender Umstand.

Dem Vernehmen nach hat der Wettbewerb, getragen von (AWS-Miteigentümer) Wirtschaftsministerium und Unterrrichtsressort zwar die volle Unterstützung von Bildungsministerin Claudia Schmied, im Budgetplan ihres Ressorts ist der Wettbewerb nach der Trennung vom Wissenschaftsministerium allerdings nicht enthalten.

Fehlende Budgets für das laufende Geschäftsjahr und rückläufige Zinserträge machen auch Forschungsförderungsgesellschaft FFG und Wissenschaftsfonds FWF zu schaffen. Beide werden teilweise aus der so genannten Nationalstiftung gespeist, und in deren Töpfen ist jedes Jahr weniger Geld. "Schuld" daran sind niedrigere Zinserträge, die die Geldflüsse von Nationalbank und ERP-Fonds dezimieren. Heuer komme man mit Ach und Krach noch auf 95 Millionen Euro (nach 125 Mio. Euro im Vorjahr), nächstes Jahr seien aber nur mehr 75 zu erwarten. Aus der ÖIAG ist auch kein üppiger Geldfluss zu erwarten, denn die hat seit dem Post-Börsengang nichts mehr privatisiert. Damit "2008 kein Dürrejahr wird", muss der Finanzminister mindestens 70 Mio. Euro einschießen. (Peter Illetschko, Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.08.2007)