Wien - Der Betriebsrat beim Postbus läuft Sturm gegen eine mögliche Schließung der Wiener Garage in Erdberg. "Bis zu einem Arbeitskampf" werde man "nichts unversucht lassen, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu schützen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Robert Wurm am Montag zur APA.

Vor einem Jahr seien noch 240 Mitarbeiter in Erdberg beschäftigt gewesen, 60 davon seien großteils durch Frühpensionierungen bereits abgebaut worden. Die übrigen Mitarbeiter ohne Kündigungsschutz sollen laut Betriebsrat jetzt gekündigt, alle anderen entweder ebenfalls frühpensioniert oder in einen Personalpool versetzt werden. Die Immobilie wolle der Postbus verkaufen. Der Betriebsrat spricht von "betriebswirtschaftlichem Irrsinn". "Man schickt auf Kosten der Steuerzahler Mitarbeiter in Pension und die Liegenschaft Erdberg, die vor 20 Jahren mit Steuergeldern bezahlt wurde, verkauft man, um die Bilanz der ÖBB zu verschönern", so der Gewerkschafter Wurm.

Gespräche mit dem Betriebsrat

Das Management verspricht dagegen noch Gespräche mit dem Betriebsrat. Fix sei noch nichts. "Im Zuge der gesamthaften Unternehmensführung Postbus werden regelmäßig Organisationseinheiten und Standorte auf die betriebswirtschaftliche Komponente durchleuchtet. Sollten Restrukturierungsmaßnahmen geplant oder notwendig sein, so werden diese selbstverständlich mit der Belegschaftsvertretung besprochen werden", so die Stellungnahme. Man könne "versichern, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Geschäftsführungsbeschluss über den Verkauf der Liegenschaft Erdberg gibt".

Der Betriebsrat kritisiert unterdessen auch eine geplante Neubesetzung im Aufsichtsrat der Postbus AG. Bei der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch soll ÖBB-Personenverkehr-Vorstand Stefan Wehinger in den Aufsichtsrat der Teilgesellschaft gewählt werden, die das Personalamt des Postbusses innehat und dessen Immobilien verwaltet. Wurm kritisiert, dass im ÖBB-Personenverkehr der Vorstand neu ausgeschrieben werden soll und daher unklar ist, wie die Agenden im Personenverkehr in Zukunft verteilt sein werden. (APA)