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Foto: APA/DPA/Weißbrod
Klagenfurt - Kärntner Jugendliche müssen laut Arbeiterkammer Kärnten (AK) bei einem Villacher Friseur Lehrstellen regelrecht erkaufen. Wer sich im Friseurstudio um eine Lehrplatz bewirbt, wird vom Chef zuerst zu einem vierwöchigen "Intensivtraining" verpflichtet. Dafür müssen Jugendlichen 500 Euro zahlen. Nur wer den Kurs erfolgreich besteht, hat laut einer Aussendung der AK vom Dienstag danach im Friseurbetrieb eine Chance auf einen Ausbildungsplatz.

"Dass Jugendliche quasi eine Anzahlung für eine Lehrstelle leisten müssen, ist vollkommen inakzeptabel", erklärte AK-Rechtsexperte Wolfram Wiegele am Dienstag. Mit der Bezahlung der geforderten Summe sei es zudem noch lange nicht getan. Die Bewerberinnen hätten zum Kurs in einer so genannten "Akademie" zudem auch Arbeitsmaterialien wie Kämme, Wasserspritze und Fön selbst mitbringen müssen. "Das macht dann noch einmal rund 100 Euro aus", meinte Wiegele.

Nach Rechtsmeinung der AK liegt bei dem "Intensivtraining" eindeutig ein Beschäftigungsverhältnis vor, weil das Lehrverhältnis unmittelbar an die Schulungstätigkeit anknüpft und im gleichen Betrieb stattfindet. "Daher werden wir Betroffene, sofern sie sich an uns wenden, auch vertreten und gegebenenfalls die 500 Euro auch zurückfordern", kündigte Wiegele an. (APA)