Foto: Bayreuther Festspiele/Jochen Quast
Bayreuth - Christoph Schlingensief hat am Sonntagabend mit der letzten Aufführung seiner "Parsifal"-Inszenierung triumphalen Abschied von Bayreuth genommen. Nach der vierten Festspielsaison und der heftig umstrittenen Premiere im Jahr 2004 wird "Parsifal" in der Inszenierung von Schlingensief vom Spielplan genommen. Im nächsten Jahr soll es eine Neuinszenierung der Oper von Stefan Herheim geben.

Bei der letzten Vorstellung auf dem grünen Hügel gab es am Sonntag frenetischen Schlussbeifall und Bravorufe. Allerdings gab es auch diesmal wieder viele Buhrufer, die jedoch - deutlicher als noch bei der Premiere - in der Minderheit blieb.

Viel Applaus gab es auch für das Sängerensemble mit Alfons Eberz in der Titelrolle sowie Robert Holl als Gurnemanz und Karsten Mewes als Klingsor. Die Partie der Kundry musste aufgeteilt werden. Wegen der stimmlich indisponierten Evelyn Herlitzius, die die Rolle "szenisch gestaltete", wurde die Partie von Judit Nemeth am Bühnenrand gesungen. Die musikalische Leitung hatte Adam Fischer.

"Ich glaube, mein "Parsifal" hat die Bayreuther Festspiele verändert und die Tür geöffnet auch für neue, ungewohnte Sehweisen auf dem grünen Hügel", hatte der Regisseur in einer ersten Bilanz seiner mehrjährigen Arbeit in Bayreuth gesagt. Nach der Vorstellung zeigte sich Schlingensief glücklich und erleichtert über das überwiegend positive Echo.

Sein Engagement war nicht zuletzt durch den Einfluss von Katharina Wagner, der 29-jährigen Tochter des Festspielleiters Wolfgang Wagner, zustandegekommen. (APA/dpa)