Rom - Der Chef der italienischen Fluggesellschaft Alitalia will nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen eine Kapitalerhöhung um 1,5 Mrd. Euro beantragen und zahlreiche Mitarbeiter abbauen. Der neue Wirtschaftsplan des Unternehmens werde zudem davon ausgehen, dass 1.000 Mitarbeiter zu viel seien, sagte ein Gewerkschaftsfunktionär am Mittwoch, der an Beratungen mit dem neuen Alitalia-Chef Maurizio Prato teilgenommen hatte.

Das frische Geld soll demnach vor allem von Banken kommen, da der italienische Staat bereits ein größeres finanzielles Engagement abgelehnt hatte. Alitalias Liquidität dürfte sich von Juni bis Jahresende auf 300 Mio. Euro halbiert haben, sagte der Gewerkschafter. Die wirtschaftlich angeschlagene Alitalia sucht schon seit Monaten einen Käufer, da sich Regierung in Rom von ihrem Anteil von 49,9 Prozent trennen will. Im Juli war ein Bieterprozesses gescheitert.

Leitung bestätigt Plan

Die Fluglinie bestätigte, dass ihr Direktorium bei seiner Sitzung am Donnerstag eine Kapitalerhöhung erwägen werde. Das Gremium werde auch über "überflüssige" Beschäftigte diskutieren. Genaue Zahlen müssten noch festgelegt werden. Dementierte hat Alitalia dagegen die Äußerung, wonach die Liquidität sich von Juni bis Jahresende auf 300 Mio. Euro halbieren dürfte. Die Angaben stimmten nicht mit den Prognosen der Fluggesellschaft überein, hieß es. (APA/Reuters)