Wien - Für seinen Gedenkdienst im "Los Angeles Museum of the Holocaust" hat der 18-Jährige Valentin Hofer nun doch ein Visum bekommen. Nachdem die Einwanderungsbehörde seinen Antrag zwei Mal abgelehnt hatte, wurde dieser bei einem erneuten Versuch genehmigt, sagte Andreas Maislinger, Gründer des Österreichischen Gedenkdienstes, am Freitag der APA. Hofer hätte bereits am 1. August seinen Gedenkdienst in den USA antreten sollen.

Zuerst abgelehnt

Der Maturant aus dem Bezirk Eferding in Oberösterreich hatte dafür ein Q1-Visum beantragt, das kulturellen Austausch zwischen den USA und Österreich ermöglicht. Im Mai und im August lehnten die US-Behörden entsprechende Anträge, die der Leiter des kalifornischen Museums für den Oberösterreicher gestellt hatte, ab. Die amerikanische Einwanderungsbehörde bezeichnete das Programm des Los Angeles Holocaust Museum im konkreten Fall als "nicht anerkannten Kulturaustausch". Hofer wurde mitgeteilt, er sei als "High School Graduate" nicht imstande, die Kultur seines Landes zu vertreten, wie er gegenüber der APA sagte.

Die Möglichkeit zum Gedenkdienst anstelle des Zivildienstes besteht in Österreich seit 1992. Zwei Vereine bieten Partnerinstitutionen in den USA an, die sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus beschäftigen: Der "Österreichische Gedenkdienst" und der "Verein Gedenkdienst". Sie vermitteln jedes Jahr eine Hand voll ausgewählter, junger Männer an Holocaust-Museen wie jenes in Los Angeles, wo diese unentgeltlich beispielsweise in den Archiven mithelfen. "Ein optimaler Ersatz für das Bundesheer", begründete Hofer, warum er sich im Herbst 2006 beworben hat. "Man gibt Österreich etwas zurück." (APA)