Profit
Der Verbraucher werde von dieser Entwicklung profitieren, traditionelle Hersteller würden damit aber verstärkt unter Druck geraten, sagte Bailey. "Die Markenbindung der Verbraucher ist nicht mehr so stark wie früher. Sie schauen, wer bringt die beste Leistung zum besten Preis." Daher müssten sich vor allem europäische Unternehmen schnell verändern: "Sonst werden sie von den neuen Wettbewerbern überrascht." Dazu gehöre als erstes, die Produktion global auszurichten, um die Kosten zu senken. Außerdem seien die Unternehmen auf Partnerschaften angewiesen. "Niemand kann heute den Fortschritt alleine vorantreiben." Zum Beispiel hätte selbst so ein großes Unternehmen wie IBM nicht im Alleingang eine neue Prozessorgeneration entwickeln können. "Ein Merkmal der heutigen Zeit ist, dass selbst Rivalen miteinander kooperieren."
Neue Wege
Und schließlich müssten die Hersteller neue Wege beim Vertrieb gehen. "Die klassische Kette ist: Man entwickelt, produziert und lässt eine Menge Geld in den Vertriebsstrukturen." Das könnten sich die Unternehmen im heutigen harten Wettbewerb nicht mehr leisten. Ein wegweisendes Beispiel sei, wie Apple seine Produkte wie den iPod- Player und das iPhone-Handy vermarktet. Auch neue, direkte Internet- Vertriebswege wie die Online-Plattform Second Life würden an Bedeutung gewinnen. "Wir stehen da einfach noch ganz am Anfang der Entwicklung."
Vorteil
Die Globalisierung der Elektronik-Branche bedeute nicht, dass kleine Traditionsunternehmen aus Europa keine Chance mehr hätten, betonte Bailey. "Sie haben den Vorteil, dass sie ihren Kunden wie niemand sonst kennen. Sie wissen, welche Autos er mag, welchen Wein er trinkt, was ihm gefällt und was nicht. Wenn sie davon profitieren können, haben sie sehr wohl Zukunftschancen." Ein sehr wichtiges Verkaufsargument werde in Zukunft auch der Umweltschutz werden, glaubt der IBM-Manager. Die Konsumenten würden künftig verstärkt auf den Stromverbrauch achten und darauf, dass in den Geräte weniger Umweltgifte verwendet werden.
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