Den Fonds als Inkubator für CO2-sparende Technologien: Eveline Steinberger.

Foto: STANDARD/Fischer

Ein Effizienzraster für die besten Klimaprojekte: Ingmar Höbarth.

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Wien - Möglichst viel herausholen aus dem mit 500 Mio. Euro für die nächsten Jahre dotierten Klima- und Energiefonds wollen die beiden frisch bestellten Geschäftsführer des Fonds, Eveline Steinberger und Ingmar Höbarth. "Es wäre nicht gut, wenn die Gelder einmalig einfach verpuffen", sagt Steinberger. Sie will den Fonds "als eine Art Hebel" einsetzen und zusätzliche Mittel aus der Industrie loseisen.

Partner aus der Wirtschaft

Konkret heißt dies, dass bei den nun kommenden Kampagnen, etwa für die Nutzung energiesparender Geräte, mehr öffentlicher Verkehr oder Gebäudesanierung, Partner aus der Wirtschaft gewonnen werden sollen, die solche Projekte auch mitfinanzieren. Auch bei Forschung und Entwicklung wird auf Drittmittel gesetzt: "Der Klimafonds soll da eine Art Inkubator-Funktion einnehmen und die Einführung neuer Technologien in den Markt strukturell begleiten", so Steinberger.

Klar sei, dass eine solche Hereinnahme der Industrie nicht einfach wird. Ursprünglich war vorgesehen gewesen, in das Klimafondsgesetz eine solche Drittmittelfinanzierung festzuschreiben, vor allem durch Großemittenten und Energieversorger. Da eine solche Festschreibung gesetzlich nicht vorgesehen wurde, muss nun durch die Schaffung von Win-Win-Situationen die Industrie zu einem Mitmachen bewegt werden. Genau ansehen will sich das Duo, was in anderen EU-Mitgliedsländern mit ähnlichen Instrumenten wie dem österreichischen Klimafonds gefördert wird. Steinberger: "Es wäre nicht gut, wenn jedes Land in der EU das Rad für sich neu erfindet." Innerhalb Österreichs will Höbarth eine Art "Effizienzraster" schaffen, bei dem die Projekte identifiziert werden, "bei denen möglichst viel und schnell CO2 reduziert werden kann."

Was den noch zu schaffenden organisatorischen Aufbau des Fonds betrifft, soll dieser, so weit als möglich, "die Umweltförderung kopieren", sagt Höbarth. Die mit rund 90 Millionen Euro jährlich dotierte Umweltförderung, die zum Lebensministerium gehört, wird von der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) verwaltet; die Aktivitäten firmieren unter dem Namen "klima:aktiv". (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.9.2007)