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Wien - Die Unsicherheit auf den Finanzmärkten hat dazu geführt, dass die Schwankungen an den Börsen zugenommen haben. Das verunsichert Anleger, viele flüchten in Anleihen, die oft als "sicherer Hafen" bezeichnet werden. Anleihenfonds rücken damit wieder ins Zentrum des Anlegerinteresses. Bei Anleihenfonds - auch Rentenfonds genannt - wird ausschließlich in festverzinsliche Wertpapiere, also Anleihen, investiert. Das können Anleihen der Republik Österreich, anderer Staaten oder von einzelnen Unternehmen sein. Bei Rentenfonds werden die dem Fonds zufließenden Zinsen in der Regel einmal jährlich ausgeschüttet.

Basisinvestment

"Die Krise durch die zweitklassigen US-Hypotheken löst eine Flucht in Qualität aus", erklärt Klaus Auer, er managt den Fonds "AustroRent" der Sparkasse Oberösterreich. Die Kurse der Anleihen könnten in diesem unsicheren Umfeld einen Boden finden und sich behaupten. Für Auer ist ein Anleihenfonds ein "klassisches Basisinvestment für jedes Depot".

Der "AustroRent" existiert seit 18 Jahren und ist damit einer der ältesten heimischen Anleihenfonds. Auer: "Wir haben es geschafft, in den 18 Jahren nie eine negative Performance zu erzielen." Investiert wird ausschließlich in Euro-Anleihen mit hoher Bonität.

Auf Staatsanleihen und öffentliche Anleihen setzt Erich Hackl. Er managt den "Pioneer Funds Austria - TopRent". Dieser Anleihenfonds sei auch zur Deckung von Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen geeignet und ist hauptsächlich in fest- und variabel verzinsliche Anleihen in Euro veranlagt.

Vor allem Staatsanleihen hätten zuletzt durch die allgemeine Stimmung am Markt gewinnen können. Hackl empfiehlt Anlegern jedoch, langfristig in diesen Fonds investiert zu bleiben.

Fonds zum besser schlafen

Mit einem Anleihenfonds geht demnächst auch die Raiffeisen Capital Management (RCM) an den Start - die Zeichnungsfrist läuft vom 8. Oktober bis zum 16. November. Der Fonds richtet sich an jene Anleger, "die aufgrund der aktuellen Turbulenzen schlechter schlafen", erklärt RCM-Geschäftsführer Andreas Zakostelsky.

Der Fonds strebt einen kontinuierlichen Ertragszuwachs an, investiert wird ausschließlich in Anleihen mit einer kurzen Restlaufzeit. Damit reduziere sich das Risikoprofil: "Die Verlustwahrscheinlichkeit ist nahe null", der Fonds eigene sich daher gut als Beimischung und Stabilisierung von Depots. Denn die Zinsentwicklung innerhalb eines Jahres sei besser abschätzbar als jene für fünf Jahre oder mehr.

Investiert wird in Staatsanleihen, Unternehmenanleihen und Anleihen von Emerging Markets.

Eine Mindesteinlage für den Fonds gibt es nicht. Erreichen will man eine breite Anlegerschicht: konservative, langfristige Investoren stehen dabei im Vordergrund. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.9.2007)