Wien - Während in der Branche die Zukäufe der Post in Westeuropa mit Skepsis beobachtet werden, hält Post-Aufsichtsratspräsident und ÖIAG-Chef Peter Michaelis die Vorgangsweise für richtig. Die bis dato größte Übernahme, die deutsche Trans-o-flex, soll sogar als Vorbild für andere Märkte dienen. "Die Kombinationen von Paketen und Paletten-Lieferungen ist ein attraktives Produkt. Mit diesem von der deutschen Akquisition Trans-o-flex entwickelten Konzept werden wir auch nach Osteuropa gehen", sagte Michaelis zum Standard.

Offenbar dient diese Strategie als Ersatz für weitere Zukäufe in Osteuropa: "Nach den gelungenen Akquisitionen in Westeuropa muss jetzt ohnehin verstärkt konsolidiert werden", so Michaelis. Von einem Übernahmestopp wollte er aber nicht sprechen. Allerdings verweisen Post-Insider auch auf die beschränkten Möglichkeiten in den Reformstaaten: Vor allem bei den Noch-Monopolisten gibt es derzeit kaum Privatisierungsabsichten.

Neuerlich verteidigt wird von Michaelis der Mitarbeiterabbau bei der Österreichischen Post, der in letzter Zeit für Turbulenzen in der Belegschaft sorgte. "Der Vorstand muss die Wettbewerbfähigkeit gewährleisten. Ich darf daran erinnern, dass sich beim Börsengang über 50 Prozent der Post-Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt haben und von einer guten Performance profitieren." (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 04.09.2007)