Wien - "Das ist eine Situation, wie wir sie bisher nicht erlebt haben. Die Lager sind weltweit leer." Brau Union Österreich-Generaldirektor Markus Liebl sorgt sich um die Rohstoffversorgung der Bierbrauer, denn es gibt europaweit starke Ernteeinbußen bei Gerste. Allein in Österreich wird heuer um 20 Prozent weniger eingefahren als geplant. Die Preise hätten sich seit Anfang 2006 mehr als verdoppelt, sagt Liebl. "Wir sind alle damit beschäftigt, genug Rohstoffe zu bekommen."

Der Preis für Bier ist heuer bereits gestiegen. Eine weitere Erhöhung schließt er bis Jahresende jedoch aus. Die Brau Union müsse sich eben intern kostengünstiger aufstellen.

Der Konzern hat den Bierabsatz im ersten Halbjahr in Österreich um 1,5 Prozent auf 2,2 Mio. Hektoliter gesteigert. International legte die Konzernmutter Heineken vor allem in Russland stark zu. Der Absatz zog dort von Jänner bis Juni um 18 Prozent auf sieben Mio. Hektoliter an. Heineken investiere in Russland jährlich 100 Mio. Euro in neue Kapazität, sagt Nico Nusmeier, Präsident der Heineken Central & Eastern Europe mit Sitz in Wien.

Der Konzern plant europaweit neue Akquisitionen, die jüngste wurde erst am Montag in Tschechien finalisiert: Heineken schluckte die Traditionsbrauerei Krusovice.

Tschechien hat mit 159 Liter im Jahr den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Bier weltweit. Die Österreicher halten mit 109 Litern Rang drei. (vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.9.2007)