Neue Straßen sollen in der Region gebaut werden, alte sollen erneuert werden. Außerdem rechne man mit dem Bau von Schulen und Kläranlagen, berichtete die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes", die das Vorhaben einen "Kleinen Marshall-Plan" nannte.
Die Regierung wies Vorwürfe zurück, sie wolle sich mit den Investitionen die widerspenstigen Gemeinden, die das Radar bei lokalen Volksbefragungen abgelehnt haben, "kaufen". "Der Plan soll ungeachtet dessen realisiert werden, ob es das Radar dort schließlich geben oder nicht geben wird", versicherte Ministerpräsident Mirek Topolanek, dessen Regierungskoalition das Radar befürwortet.
Jene betroffenen Gemeinden, die kürzlich eine Liga der Bürgermeister gegen das Radar ins Leben gerufen haben, betonten, dass sie auch im Gegenzug für Investitionen mit der geplanten Anlage nicht einverstanden wären. "Unsere Region braucht schon längst Hilfe. Bisher hat sich niemand um sie gekümmert", meinte der Chef der Liga und Bürgermeister der Stadt Pribram.
In Brdy gibt es seit Jahrzehnten eine militärische Sperrzone. Für die Radaranlage wählten Experten einen Ort am Rand der Zone, etwa zwei Kilometer von der Gemeinde Misov entfernt, vorläufig aus. Die Gemeinden in Brdy fühlen sich wegen ihrer Nähe zu der Militärzone seit Jahren vernachlässigt. Um das Interesse an der Region zu demonstrieren, will das tschechische Kabinett am morgigen Mittwoch seine Sitzung nicht in Prag, sondern in der Region in einem Schloss in Spalene Porici abhalten. Dort soll auch das Investitionsprogramm für Brdy auf dem Programm stehen.
Unterdessen hat die Regierung eine PR-Agentur mit einer Kampagne pro US-Radars beauftragt. Dafür seien zwischen zwölf und 15 Millionen Kronen (zwischen 433.000 und 542.000 Euro) budgetiert, hieß es.