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Versuche, das Bezahlen mit dem Handy dem Konsumenten schmackhaft zu machen, hat es schon etliche gegeben. Jetzt gibt es einen mehr, von dem sich die Initiatoren den Durchbruch erhoffen. Mit nur wenigen Handyklicks sollen künftig Automaten ÖBB-Fahrscheine, Tickets der Wiener Linien oder Snacks ausgeben.

Nahe

Ermöglicht wird dies durch die Near-Field- Communications-Technologie (NFC), eine drahtlose Übertragungstechnologie, die den bisher eher umständlichen Erwerb von Fahrscheinen etc. via SMS wesentlich vereinfachen soll. Als "Erfinderland" von NFC gilt Österreich, wo die Technologie von der aus dem Philips-Konzern hervorgegangene NXP in Gratkorn maßgeblich entwickelt wurde. Und hierzulande soll nun auch der nächste Meilenstein für die "Handygeldbörse" gesetzt werden. Gemeinsam mit NXP Semiconductors, Nokia, ÖBB und Wiener Linien stellte die Mobilkom Austria jetzt die neuen Services vor.

Ausweis

Der Einbau von Nahfunktechnik in Mobiltelefone mache das Handy zu Ausweis, Geldbörse und Fahrschein in einem, erklärte dazu Hannes Ametsreiter, Marketingvorstand der Mobilkom. In den kommenden Wochen rüsten beispielsweise die Wiener Linien die Fahrkartenautomaten an den U-Bahn-Stationen mit der NFC-Technologie auf, die ÖBB stellen entsprechende Geräte auf den Stationen zwischen Wiener Neustadt und Wien Floridsdorf auf.

SMS

Will ein Kunde eine Fahrkarte kaufen, muss er sein Handy lediglich an den angebrachten NFC-Punkt halten und im Handymenü den darauf erscheinenden Anweisungen folgen. Nach getätigtem Kauf erhält der Absender eine Bestätigung via SMS. Auch an Automaten der Firma Selecta können auf diese Weise Snacks und Getränke gekauft werden. Die Abrechnung erfolgt wahlweise über die Handyrechnung oder das Bezahlsystem paybox.

"Das Handy in die Nähe eines Symbols halten kann jeder. Außerdem ist NFC ein globaler Standard, für den es eine Vielzahl von Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt", ist Ametsreiter von der kommerziellen Zukunft der neuen Services überzeugt.

Exklusiv...

Noch ist das Ganze allerdings nur für Kunden des Marktführers und mit speziellen Handys (Nokia 6131 NFC) möglich, das interessierte Kunden im Paket kaufen können. Alle anderen Betreiber seien aber dazu eingeladen, mitzumachen, betonte Ametsreiter. Diese hegen jedoch derzeit keine konkreten Pläne bezüglich NFC, sehen aber dahinter jedoch teilweise "große Zukunkftschancen". (kat, DerStandard/Printausgabe vom 5.9.2007)