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Wolfgang Hesoun

Foto: APA/Schlager
Wien – Nächste Woche bestellt der Porr-Aufsichtsrat Johannes Dotter als viertes Vorstandsmitglied für die Holding. Das bestätigte Porr-Chef Wolfgang Hesoun dem STANDARD. Nach dem Ausscheiden von Horst Pöchhacker im Sommer war eine Stelle im Holding-Vorstand vakant. Dotter war bisher Vorstand in der Tochterfirma Porr Technobau und Umwelttechnik. Laut Hesoun wird Dotter das machen, was Hesoun als früherer Vize-Chef tat: Er wird die operativen Porr-Firmen koordinieren.

Verabschiedet hat sich Hesoun vom Wunsch, noch heuer im Herbst eine Kapitalerhöhung über die Börse zu bekommen. Das gehe sich nicht mehr aus, als wahrscheinlichen Termin nannte er nun das Frühjahr 2008. Mit dem Erlös daraus will der neue Porr-Chef nicht nur Geld für die künftige Expansion bekommen, es soll auch der Minderheitsanteil an der Teerag Asdag, den derzeit noch die Wiener Stadtwerke halten, übernommen werden. Die Porr hält bereits 52 Prozent an der Teerag. Dazu müssten sich die Porr-Kernaktionäre, die durch einen Syndikatsvertrag verbunden sind, untereinander und mit der Gemeinde Wien einig werden. "Das ist ein Teil eines ganzen Pakets, zu dem auch die Frage gehört, ob wir Stamm- und Vorzugsaktien zusammenlegen", sagte Hesoun am Mittwoch anlässlich der Präsentation der Halbjahresbilanz. Hesoun schwebt im Zuge der gänzlichen Teerag-Übernahme ein Aktientausch vor. Dann könnten die Stadtwerke, die derzeit rund vier Prozent Porr-Aktien halten, ihren Anteil auf zehn bis 15 Prozent aufstocken.

Hesoun wünscht sich jedenfalls eine stabile österreichische Kernaktionärsstruktur, die idealerweise 55 Prozent hält, der Rest sollte im Streubesitz sein. Derzeit notieren nur zehn Prozent der Vorzüge und Stämme an der Börse. Kernaktionäre sind aktuell die der BA-CA nahestehende B&C-Stiftung mit rund 45 Prozent, der Tiroler Haustechniker Klaus Ortner mit etwa 30 Prozent und die Wiener Städtische mit zehn Prozent.

Heuer erwartet die Porr einen Umsatz von rund 2,8 Milliarden Euro und ein Vorsteuerergebnis auf mindestens dem Vorjahresniveau (35 Millionen Euro). Österreich bleibe der größte Markt für die Porr. Aber das größte Potenzial sieht Hesoun im Infrastrukturbau in Ungarn, der Slowakei, in Ex-Jugoslawien und besonders in Rumänien. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 06.09.2007)