Die Ankunft Papst Bendikts XVI. in Wien ist unter vielen Geschäftsbetreibern ein Thema an dem sie in diesen Tagen nicht vorbeikommen. Erwartungen und Skepsis wechseln sich stetig ab, je näher der Papst-Besuch anrückt. Viele nehmen den Trubel so, wie er fällt. "Die Leute kommen Papst schauen und net Zeitung kaufen", äußert sich Herr Wallner. Sein Zeitungsstand in der Spiegelgasse gegenüber der Pestsäule, wird besonders bei Massenansammlungen, wie zu Silvester weniger besucht.
Anders dagegen schaut es dann in einer Filiale von United Chocolates aus. "Wir erwarten uns mehr Geschäft", gibt sich eine der Damen optimistisch. Ihr Süßwaren-Geschäft wird stärker von Touristen frequentiert, sodass Umsatzeinbußen nicht zu erwarten sind.
Frau Bosniac, die einen Kaffee-Laden in der Nähe der Wiener Staatsoper betreibt, sieht in den starken Besucherstrom wenig Kundenpotenzial für ihren Shop. "Kann sein, aber ich glaube eigentlich nicht", so die Meinung der Geschäftsbetreiberin.
Andere, wie Frau Burger würden bei der Papst-Ankunft gerne dabei sein, um einen Blick auf seine Heiligkeit zu erhaschen. "Ich finde das ist einfach ein tolles Erlebnis und ich beneide jeden, der dabei sein kann. Ich wäre auch gerne dabei", so die Dame aus dem Parfümerie-Geschäft.
Für Herr Laubl, der ein Juweliergeschäft in der Kärntnerstraße betreibt, ist der Besucherandrang zum Eintreffen des Pontifexs von geringer Bedeutung. "Ich glaube nicht, dass es wirklich die Kundenschicht ist, die für uns von großer Bedeutung ist, aber wie sich das wirklich auswirken wird, werden wir dann sehen", so der Geschäftsführer.
Die Dame aus dem Swarowski-Laden erhofft sich hingegen, einfach "viel Umsatz für das Geschäft". Für den einen oder anderen Verkäufer dürfte sich dieser Wunschspruch erfüllen, wenn das Wetter auch zum Wochenende weiterhin regnerisch bleibt und zum einkaufen in das eine oder andere Shopping Center animiert. (Oliver Dass, derStandard.at, 6.9.2007)