Wien - Ende August hatte die staatliche Autobahngesellschaft Asfinag ihre Chefetage neu ausgeschrieben. Der noch von der Vorgängerregierung eingesetzte Dreier-Vorstand soll auf zwei Personen reduziert werden, doch die Besetzung zieht sich. Wie das "WirtschaftsBlatt" (Freitag-Ausgabe) berichtet, spießt es sich an den Abfertigungszahlungen für den bestehenden Vorstand. Dem Bericht zufolge geht es um drei Mio. Euro. Mittlerweile soll Verkehrsminister Werner Faymann (SP) sogar über eine Übergangslösung nachdenken.

Die geplante Abberufung an sich hatte Faymann schon den Vorwurf der Umfärbung eingebracht - allerdings war die Besetzung der nunmehrigen Führung auch nicht frei von politischem Einfluss. Derzeit besteht der Vorstand aus dem ehemaligen FPÖ/BZÖ-Verkehrsminister Mathias Reichhold, Franz Lückler (früherer Leiter des Büros der steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic), und Christian Trattner (zuvor hochrangiger Beamter im Finanzministerium).

Ein "Roter", ein "Schwarzer"

Ursprünglich hätten die drei Vorstände Anfang 2008 ihren Hut nehmen sollen. Nun meinte Faymann zur Zeitung, der Zeitpunkt der Ablöse müsse nicht unbedingt das Jahresende sein, es könne auch "April oder Mai" werden. Was eben zu einer Übergangslösung führen würde. "Es gibt seitens des Aufsichtsrats Verhandlungen in diese Richtung", so der Minister.

Erfolgreicher ist dem Bericht zufolge die Nachfolgesuche. Obwohl die Frist für die Kandidatensuche durch den Headhunter Egon Zehnder noch bis Ende September läuft, soll laut gut informierten Kreisen der neue Zweier-Vorstand bereits so gut wie feststehen. Als neuer Technik-Vorstand wird der SPÖ-nahe Asfinag-Manager Alois Schedl gehandelt, als Favorit für den Finanzvorstand gilt der ÖVP-Mann Johannes Seiringer. Seiringer ist Finanzierungsspezialist der Investkredit und leitet deren Tochter Public Private Financial Consulting GmbH. (APA)