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Sarkozys Vorzeigestaatssekretärin: Rama Yade

Foto: AP/Francois Mori
Paris - Mit einem Alleingang hat sich die französische Staatssekretärin Rama Yade Ärger eingehandelt: Regierungschef François Fillon rügte die im Senegal geborene Konservative, nachdem sie gegen die Räumung eines Zeltdorfes von Afrikanern in einer Pariser Vorstadt protestiert hatte.

Fillon habe ihren Beweggrund zwar "völlig verstanden", habe ihr aber erklärt, dass sie solche Einsätze aus Gründen "der Regierungskohärenz" vorher absprechen müsse, sagte Yade am Freitag dem Radiosender Europe 1. Die 30-Jährige ist im Außenministerium für Menschenrechtsangelegenheiten zuständig. Präsident Nicolas Sarkozy hatte sie bei ihrer Ernennung als Symbol für eine gelungene Integration von Einwanderern hervorgehoben.

"Schockiert"

Yade hatte nach eigenen Angaben im Radio gehört, dass die Zeltsiedlung in Aubervilliers geräumt wurde und fuhr mit ihrem Dienstwagen spontan in die kommunistisch regierte Stadt. Sie sei "schockiert" über den Umgang mit den betroffenen Menschen, die vor allem aus der Elfenbeinküste kamen, sagte sie am Ort.

Im Radio erklärte die Juniorministerin dann, sie habe klarmachen wollen, dass "die extreme Linke uns in Sachen Wohnen keine Lektionen zu erteilen braucht". Die Konservativen hätten genug davon, "als Faschisten" behandelt zu werden, "wenn eine rechte Stadtverwaltung so etwas macht". (APA)