Dortmund - Der detusche Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat zweieinhalb Jahre nach der schwersten Krise der 98-jährigen Vereinsgeschichte das beste Wirtschaftsergebnis aller Zeiten erreicht. Deutschlands einziger börsennotierter Fußballclub schaffte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (30. Juni) nach drei Geschäftsjahren mit zumeist tiefroten Zahlen die wirtschaftliche Wende und vermeldet mit 10,3 Mio. Euro einen neuen Gewinnrekord.

Keine Dividende in Sicht

"Bilanzpressekonferenzen bei Borussia Dortmund waren nicht immer so entspannt wie heute", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke, am Freitag in Dortmund. Trotz des Rekordgewinns müssen die Aktionäre jedoch weiter auf eine Dividende warten. Eine Dividendenzahlung sei derzeit "kein vorrangiges Thema", sagte Watzke. "Die Situation ist noch nicht da."

Auch den Umsatz konnte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA im vergangenen Jahr kräftig steigern und zwar um 7,7 Mio. auf 90,9 Mio. Euro. Beim Thema Schuldenreduktion sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg: Nach dem Abbau von 61,7 Mio. Euro Schulden im vergangenen Jahr stand das Unternehmen Ende Juni bei den Banken noch mit knapp 126 Mio. Euro in der Kreide. Im laufenden Geschäftsjahr sollen weitere 10,9 Mio. Euro abgebaut werden.

Zur Spitze aufschließen

"Borussia Dortmund hat eine glänzende Perspektive", sagte Watzke. Gleichzeitig bat er die Fans, "den handelnden Personen auch mal wieder Vertrauen zu schenken". Er hoffe auf ein "ruhigeres Umfeld". Für die nächsten Jahre brauche man Geduld und Vertrauen. Watzke äußerte sich zuversichtlich, dass der BVB bis 2011 wieder zur Spitze aufschließen und sich dann auf Augenhöhe mit Hamburg, Bremen, Schalke oder Stuttgart bewegen könne.

"Zwischen 2008 und 2011 müssen wir zurück auf die internationale Bühne." Auch die finanziellen Spielräume nähmen wieder zu. So laufe der bisherige Ausrüstervertrag 2009 aus, der Vertrag über die Fernsehvermarktung 2010. "Acht bis zehn Millionen Euro haben wir dann definitiv mehr zur Verfügung", meinte er.

Als Gründe für das Wiedererreichen der Gewinnzone nannte Watzke unter anderem massive Kostensenkungen sowie Mehreinnahmen beim Ticketverkauf, im Sponsoring und in der Fernsehvermarktung. Auch laufe die Vermarktung des Stadions an Nichtspieltagen besser. Für das laufende Geschäftsjahr wollte er keine genaue Gewinnprognose abgeben. Man wolle erneut schwarze Zahlen erreichen. "Unser Gewinn wird höher, je mehr Erfolg wir haben. Unser größtes Ertragspotenzial liegt darin, dass wir auf die internationale Bühne zurückkehren." (APA/dpa)