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Eine neue Web-Plattform möchte seinen Nutzern Hilfe in jeder erdenklichen Lebenslage bieten. Unter dem Motto "Trusted Advice from Real People" stellt Bitwine den Kontakt zwischen Hilfesuchenden und freiwilligen Beratern her. Thematisch reicht das Spektrum von technischen Problemen mit Computern oder Autos bis hin zur Beziehungsberatung oder Traumdeutung. Für den direkten Kontakt kommt Internet-Telefonie über die Software Skype zum Einsatz. Für die Berater lohnt sich der neue Dienst: Die Gebühren pro Minute können selbst festgelegt werden.

Unseriös

Sowohl Experten als auch Hobbyberater stellen ihre Hilfe auf dem Portal zur Verfügung. "Wenn jemand nicht zur Beratung ausgebildet ist, besteht die Gefahr, dass er zu wenig reflektiert und dem gegenüber seine eigene Biografie aufdrängt", so Marlies Matejka von der Telefonseelsorge Wien im Gespräch mit pressetext. Das Internet wird mittlerweile von vielen Anbietern kostenpflichtiger Telefonberatung genutzt. "Wenn man diesen Service als Gewerbe anmeldet, muss man zumindest belegen, dass man entsprechende Kenntnisse besitzt, so Matejka.

Selbstbestimmung

Als Kontrollinstanz agieren auf Bitwine die Nutzer selbst. Mittels Beurteilungssystem werden die Kritiken der einzelnen Berater für alle Hilfesuchenden sichtbar. Zutrittsbarrieren für Berater gibt es keine - jeder der möchte kann der Online-Gemeinschaft seine Hilfe in einem bestimmten Bereich anbieten. Während manche der Angebote kostenlos sind, verlangen andere Berater mehrere Dollar pro Gesprächsminute. In jedem Fall müssen jedoch beide Teilnehmer über den Preis übereinstimmen.

"Es gibt Naturtalente"

Gerade im Bereich von psychischen Problemen sei die Beratung durch Laien ein gewisses Risiko, so Matejka. "Es gibt aber Naturtalente, die eine Begabung haben anderen Menschen im Gespräch zu helfen. Das passiert auf verschiedenen Plattformen im Internet ohnehin", räumt die Seelsorgerin ein. Es sei jedoch wichtig, dass Berater sich selbst unter Kontrolle hätten und ihr Gegenüber nicht mit den eigenen Problemen belasteten. "Man hilft sich bei der Seelsorge schließlich auch selbst - man tritt in Beziehung und ist wichtig für den anderen", so Matejka abschließend gegenüber pressetext. (pte)