Wie Teamchef Hickersberger nach dem Spiel gegen Japan auch sagte. Österreich weist keinen Fußballer von europäischer Zweitklassigkeit auf. Pech ist, dass das nicht immer so war und die Fans und die mit deren Erwartungshaltung Geschäfte machenden Zeitungen sowie der mit dem ÖFB wirtschaftlich verbundene ORF die Misere nicht zugeben dürfen. Dennoch besteht Hoffnung. Auch dank der von Teilen der Bundesliga und manchen ÖFB-Landesverbandspräsidenten angefeindeten ÖFB-Ausbildungsinitiative, wovon die Challenge 2008 ein Teil ist. Selbst wenn der „österreichische Weg“ unangemessen teuer, eine Plattform für Selbstdarsteller und eine Störung des Klubtrainings wäre, wäre er unersetzlich. Seit einiger Zeit werden Erfolge von Nachwuchsteams errungen, die es früher nicht gab. Auch die Vereine (ausgenommen Salzburg) müssten sich in Wahrheit für jede Aufforderung, den gewohnten Trott (Transferwahn) zu verlassen, demütig bedanken. Hickersbergers Problem sind nicht die Jungen, sondern die so genannten Leistungsträger wie Stranzl, Aufhauser oder Hiden. Die EURO 2008 kommt fürs Team zu früh. Na und? Ohne die EURO wäre das Problembewusstsein gar nicht entstanden. Das wäre erst ein Jammer gewesen. (Johann Skocek - DER STANDARD PRINTAUSGABE 10.9. 2007)