Budapest - Die staatliche ungarische Eisenbahngesellschaft MAV (Magyar Allamvasutak) bekommt von der Raiffeisen Bank einen Kredit über 141,6 Mio. Euro, um damit die Beschaffung von 30 Schnellbahn-Zügen des Schweizer Herstellers Stadler zu finanzieren. Der Kreditvertrag werde voraussichtlich am 17. September unterzeichnet werden, berichtete die ungarische Tageszeitung "Vilaggazdasag" am Montag. Der Zinssatz liegt 97 Basispunkte über Libor.

MAV hatte bereits im Sommer 2005 im Zuge einer umstrittenen Ausschreibung die ersten 30 Züge von Stadler bestellt, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Die ersten dieser Züge verkehren seit April 2007, der letzte soll im März 2008 geliefert werden. Für diese Züge bezahlt die ungarische Bahn 144,6 Mio. Euro, die langfristige Wartung kostet weitere 120,2 Mio. Euro. Der zweite Satz von 30 Schnellbahnzügen kostet um 3 Mio. Euro weniger, weil die MAV die Züge vor Ablauf der vereinbarten Frist bestellt hat. Der erste dieser Züge muss innerhalb eines Jahres geliefert werden, der letzte bis 15. Oktober 2009, erklärte MAV-Sprecher Zoltan Dunai laut MTI.

Der Vertrag war Voraussetzung für die Errichtung einer Zugfabrik durch die Schweizer, in der die Züge gebaut werden sollen. (APA)