Foto: ORF/Blue Eyes
Nachdem sich zuletzt der ORF mit "9/11 Mysteries" in Sachen Verschwörungstheorie ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt hat, durfte man auf die nächste der zum sechsten Jahrestag fälligen Dokumentation gespannt sein. In "Mythos und Wahrheit" suchen nämlich auch BBC und ZDF (Dienstag, 20.15 Uhr) diverse Ungereimtheiten rund um die Terroranschläge, wenngleich man froh sein kann, diese überhaupt noch als solche bezeichnen zu dürfen.

Während also die Diskussion über vorsätzliche Sprengungen, abgezogene Bombensuchhunde und verschwundene Triebwerke in nächster Zeit zu keinem absehbaren Ende führen wird, gewinnt die mediale Aufbereitung der unterschiedlichen Argumente zunehmend an Interesse. Dafür braucht es keine verschwörerischen Internetdokumentationen wie "Loose Change", sondern man nehme einfach dieselben Bilder und kommentiere diese entsprechend in anderem Kontext, wie in "Mythos und Wahrheit" schön zu beobachten. Es kommt eben drauf an, was man draus macht.

"Wenn man glaubt, alles zu können, dann rechnet man nicht mit der eigenen Unfähigkeit", spricht da ein Luftwaffenexperte große Worte gelassen aus. Feststeht, dass das Zurückhalten wichtiger Informationen nach wie vor Zweifel schürt und für wildeste Verschwörungstheorien sorgt. Allein für das Festhalten dieser Tatsache ist man dieser Doku dankbar. Man könnte aber auch sagen: Wenn man glaubt, alles zu wissen, dann rechnet man nicht mit der eigenen Verblendung. (pek/DER STANDARD; Printausgabe, 11.9. 2007)