Mit elf Spitälern und Pflegeeinrichtungen ist der Orden in Österreich vertreten. Der Schwerpunkt liegt bei Akutspitälern, daneben bemüht sich die Einrichtung aber auch, "den Kreis zu schließen", wie Adolf Inzinger, der Gesamtleiter der Provinz es bezeichnet. Deshalb investieren die Barmherzigen Brüder gezielt in den Aufbau von Pflegeeinrichtungen. So gibt es bei Klosterneuburg ein Pflege- und Altenheim mit 300 Betten. Außerdem wird derzeit, in Zusammenarbeit mit einer Schwestern-Ordensgemeinschaft, eine Haus-Krankenpflege aufgebaut.
"Ein solcher Kreis wäre auch im öffentlichen Bereich wünschenswert", sagt Inzinger. Es gebe viele Pflegebedürftige, aber kaum Rehab-Plätze. "Da liegen Leute in den teuren Akut-Betten, weil es zu wenige Pflegeplätze gibt." Das Problem werde nicht einfacher dadurch, dass es neun unterschiedliche Landes-Regelungen gibt. "Wir sind in allen Bundesländern im Finanzierungssystem drinnen", sagt er. Die Erfahrung daraus: "Veränderungen wären einfacher, wenn das Gesundheitssystem Bundessache wäre."
Die Kernaufgabe des Ordens, nämlich die Aufnahme aller Hilfsbedürftigen, egal ob mit oder ohne Versicherung, wird insbesondere in Wien viel nachgefragt. Das hat mit Ostöffnung und Tourismus zu tun. Fischer: "Touristen haben oft keine Versicherung, und dann kommen sie zu uns."