Rio de Janeiro: Drogenhändler schossen auf Zug mit Ministern
Regierungsmitglieder und Abgeordnete mussten bei Jungfernfahrt auf raktivierter Eisenbahnlinie in Deckung gehen
Redaktion
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Rio de Janeiro - In einer Elendssiedlung von Rio de Janeiro haben jugendliche Drogenhändler am Montag einen Zug mit Ministern und Abgeordneten beschossen. Wie der Radiosender CBN berichtete, war der Zug auf einer Jungfernfahrt zwischen der Favela Jacarezinho und dem Hafen der Millionenmetropole unterwegs.
Auch auf Rückfahrt beschossen
Als während der Hinfahrt die Schüsse abgefeuert wurden, warfen sich die Kabinettsmitglieder, die Parlamentarier und die sie begleitenden Journalisten auf den Boden. Auf der Rückfahrt gingen die Fahrgäste vorsorglich in Deckung. Tatsächlich wurde der Zug abermals beschossen.
Insgesamt trafen mindestens vier Kugeln die Lokomotive. Der Städteminister Marcio Fortes sprach später von einer bedauerlichen "Episode". Ziel der Regierung sei es, durch massive Investitionen zu einer "verbesserten Lebensqualität" in den Favelas beizutragen. Um die stillgelegte Eisenbahnstrecke wieder in Betrieb nehmen zu können, hatten die Behörden 850 Elendsbehausungen abreißen lassen und zahlreiche Bewohner umgesiedelt. In Rio leben mehr als eineinhalb Millionen Menschen in mehr als 750 Favelas. Insgesamt zählt die Stadt etwa sechs Millionen Einwohner. (APA)
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