Amsterdam/Wien - Stürze aus dem zweiten Stock müssen die Geräte nicht aushalten. Sonst aber viele technische Qualen: Ken Carroll, Manager der Testlabors von UPC Broadband nahe des Amsterdamer Flughafens Schiphol, wird nicht müde zu betonen, wie viel Aufwand dem Kabelriesen nun die Prüfung von Gerätemodelle wert ist. Der ORF erlebt bei digitalem Satfernsehen, wie wichtig funktionierende Decoder sind.

Die UPC will ab 2008 in Österreich Philips-Boxen für Digitalkabel anbieten. Neue, extra kostenpflichtige Funktionen (der STANDARD berichtete): Filme, Serien und Dokus auf Abruf; eingebauter Festplattenrecorder, der Sendungen aus vergangenen Tage parat hält; hochauflösendes TV - passenden Fernseher und Programme vorausgesetzt.

Das analoge Programmpaket behält die UPC auf Sicht im Programm: Wenn demnächst die analogen ORF-Hauptsender in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten auf Digital-TV umstellen, rechnet UPC-Sprecher Gustav Soucek dort sogar mit Neukunden für Analog-Kabel. Für dessen Abschaltung kenne er keinen Termin, sagt er. Die EU wünscht sich 2012.

In den Niederlanden kostet Digitalkabel dieses Konzerns ab 19 Euro monatlich, drei mehr als das analoge Angebot.

Rivale für Teletest

In Österreich verlangt die UPC für ihr bisheriges Digitalpaket 25,90 Euro im Monat, analog 17,70 bis 19,10. Will sie ihr neues Digitalangebot wirklich promoten, müsste sie digital wohl billiger werden als bisher. Laut Soucek sind die künftigen Preise nicht fixiert.

Neue Boxen und Netz böten rein technisch die Möglichkeit, Nutzungsdaten von Programmen im Kabelnetz exakt zu erheben - eine potenzielle Konkurrenz für den Teletest.

Konkrete Pläne für eine solche Reichweitenerhebung hat die UPC bisher nicht, sagt Manager Soucek. Das größte österreichische Netz würde die Erhebung zudem von der Zustimmung der Kunden abhängig machen. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 13.9. 2007)