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Der Tod ist, was er ist, und vor allem ist er unvermeidlich. Also, wer ihn auszulachen versteht, ist zu bewundern; wer uns angesichts des Todes zum Lachen bringen kann, der ist ein Großer. Es gibt da jedoch um den Tod herum auch komische Momente der ärgerlichen Art. Und ein solcher kam, als man in der "ZiB 1" mit ernster Miene verkündete, dass Joe Zawinul, der Erdberger mit jazziger Weltgeltung, gestorben ist.

Es ging darum, dessen historische Größe durch das Aufzählen seiner Hits zu untermauern, und es sprach Ingrid Thurnher gelassen Lustiges aus. Sie meinte nämlich, Zawinul hätte einen Song namens "Merci, Merci, Merci" geschrieben, und wir mussten doch plötzlich lachen. Es war ja irgendwie unvermeidlich, sich auszumalen, welches Gesicht Zawinul - angesichts der Verlegung seines Souljazz-Klassikers "Mercy, Mercy, Mercy" ins Französische - gemacht hätte, was er zu Thurnher gesagt hätte. "Mercy, Gnädigste! Verwechseln Sie mich bitte nicht mit Udo Jürgens" vielleicht. Wir werden es nie erfahren.

Solches kann passieren, wir wollen das gar nicht überbewerten - ein Zeit-im-Bild-Mensch muss ja unmenschlich viele Texte ablesen, aus den verschiedensten Gebieten. Und mitunter sind diese Texte womöglich auch nicht ganz fehlerfrei. Wir dachten aber: Vielleicht war es ein Fehler, die Kultur aus der "ZiB 1" (als eigenen Block) herauszuschneiden, was durch die Reform geschah. Na ja. Das Zawinul-Porträt am Sonntag (ORF 2, 23.10 Uhr.) sei vor allem auch ZiB-Menschen empfohlen. (tos/DER STANDARD; Printausgabe, 13.9. 2007)