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Meinl: Der Kurs der Meinl-Anteilsscheine solle bald wieder auf einen Wert von 20 bis 25 Euro gehoben werden.

Foto: APA/Guenter R. Artinger
Wien - Meinl-Bank-Chef Julius Meinl V. hat am späten Mittwochabend bevorstehende Veränderungen bei der in Turbulenzen geratenen börsenotierten Immobilienfirma Meinl European Land (MEL) vage angedeutet. Das Modell mit dem Firmensitz auf der britischen Kanalinsel Jersey sei lange Zeit "sehr gut gewesen, im schwierigen Umfeld, das die Kapitalmärkte heute bieten, sollte es Veränderungen geben", sagte der Chef der Meinl Bank in einem Interview mit der ZiB2 des ORF. Weiter nichts wissen wollte Meinl von einem Rückzug der MEL-Papiere aus dem "Prime-Market" der Wiener Börse.

Er, Meinl, "würde Meinl European Land sehr dazu raten, nicht freiwillig aus dem Markt zu gehen, um nicht schadenersatzpflichtig zu werden ihren Anlegern gegenüber", sagte der Banker in der Mitternachtsausgabe der "ZiB".

Und er geht dem Bericht zufolge auch nicht davon aus, dass die Aktie von der Börse gestrichen wird. Meinl: "Ich denke, dass hier sehr genau geprüft werden muss, ob sich da nicht die Börse schadenersatzpflichtig gegenüber Meinl European Land macht."

Meinl European Land sei ein "höchst erfolgreiche Gesellschaft, die ein fantastisches Shopping-Center-Portfolio in Zentral und Osteuropa entwickelt hat". Der Kurs der Meinl-Anteilsscheine solle bald wieder auf einen Wert von 20 bis 25 Euro gehoben werden, stellte er in Aussicht. Meinl versprach erneut "totale Offenheit, totale Transparenz" sowie weitere Anstrengungen des Managements versprach, den wahren Wert der Aktie wieder zu heben.

Lockvogel

Das Engagement des früheren Finanzministers Karl-Heinz Grasser in das Management der Meinl Power Inetrnational (MIP) habe nichts damit zu tun, dass man den populären Ex-Politiker als Lockvogel habe einsetzen wollen, sagte der mit Grasser befreundete Meinl in dem Interview.

Die Krise rund um die Meinl European Land war wie bekannt im August ausgelöst worden, nachdem großvolumige Aktienrückkäufe zu hohen Preisen bekannt geworden waren, die nach österreichischem Recht nicht möglich gewesen wären. Die FMA ermittelt seit zwei Wochen wegen Verdachts auf Marktmanipulation, möglichem Insiderhandel sowie möglicher Verstöße gegen Publikationsvorschriften - seit heute nicht nur in der MEL, sondern auch in der Bank. (APA)