Die Aktivitäten im Bereich Ökoenergie sollen in einer Tochtergesellschaft – Verbund Austrian Renewable Power GmbH – gebündelt werden, die mit gut 250 Mio. Euro Eigenkapital ausgestattet werden soll. Das Management werde "aus dem Haus" rekrutiert, die Gesellschaft fällt in den Zuständigkeitsbereich von Ulrike Baumgartner-Gabitzer, die seit Jahresanfang im Verbund-Vorstand für den Bereich Erneuerbare zuständig ist.
Öko im Ausland
Neben Projekten in Österreich will das Verbund-Management auf der Öko-Schiene auch im Ausland stark wachsen. "400 MW sind ein vorsichtig formuliertes Ziel, vielleicht erreichen wir das schon früher und bauen dann entsprechend aus", sagte Pistauer. Dezidiertes Ziel sei es, wie bei Wasserkraft auch bei Ökoenergie der Ansprechpartner Nummer eins im Lande zu werden.
Derzeit kommt der Verbund bei Wasserkraft auf eine installierte Leistung von 6900 MW. Inklusive des Hälfteanteils am Kraftwerk Dürnrohr (dessen zweiter Block gehört der niederösterreichischen EVN) kommen noch 400 MW Eigenerzeugung hinzu. Andere thermische Kraftwerksstandorte wie Zeltweg oder Voitsberg hat der Verbund in den vergangenen Jahren sukzessive geschlossen.
Umfassendes Strategiepapier
Die Expansion bei Ökostrom wird Teil eines umfassenden Strategiepapiers sein, das sich der Verbund-Vorstand vom Aufsichtsrat bei der nächsten Sitzung im November absegnen lassen will. Dabei soll die mittelfristige Ausrichtung des Verbund festgelegt werden. Das stärkste Wachstum, das aus dem Cash-flow und mittels Partnerschaften, aber ohne Kapitalerhöhung finanziert werden soll, sei auf den Auslandsmärkten zu erwarten. Neben Deutschland, dem wichtigsten Auslandsmarkt des Verbund und dem „Hoffnungsmarkt Türkei“ sei der Radar über den gesamten Balkan gelegt. "Wir wollen uns nicht verzetteln, aber ein bis zwei Projekte möchten wird in absehbarer Zeit doch realisieren", sagte Pistauer.
Partner in Russland