ARC-Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch, beim „Dialog“ aus privaten Gründen nicht anwesend, betrachtet Kranzls Veranstaltung übrigens nicht als Gegenveranstaltung zum Industrie-Gipfel mit Infrastrukturminister Werner Faymann und IV-Präsident Veit Sorger am 21. September. Gelegenheit zu Beratungen zwischen Bund und Syndikatsgruppe B gibt es darüber hinaus bei der Aufsichtsratssitzung Ende September.
Eigentümerrechte bringen Pflichten
Die Unzufriedenheit der Industrie über zu starke Einmischung in das operative Geschäft in Seibersdorf kann Androsch nicht nachvollziehen: "Mit Eigentümerrechten sind auch Pflichten verbunden." Da der Bund rund 6,5 Millionen Euro zuschießen müsse, um die ARC aus ihrer finanziellen Schieflage zu befreien, sei es im Interesse des Steuerzahlers nicht unangemessen, dass er darauf schaue, wie das Geld verwendet würde. Die Restrukturierungskonzepte der ARC-Geschäftsführung seien "sicherlich noch ausbaufähig". Mehr wollte der ARC-Präsident zur schlechten Stimmung zwischen den Eigentümern nicht sagen. Zum positiven Klimawandel zwischen ARC-Organen und -Eigentümern eher nicht beitragen dürfte eine im Infrastrukturministerium aufgespürte, brisante Altlast: Im Juli 2006, unmittelbar nach Bekanntwerden des mysteriösen Liquiditätsengpasses bei den ARC, soll die damals noch aus Erich Gornik und Helmut Krünes bestehende ARC-Führung angewiesen worden sein, die Kosten für die vom Ministerium bei Personalberater Egon Zehnder International beauftragte Suche nach zwei ARC-Geschäftsführern zu tragen.
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