Geburtstag

Vergangenen Mittwoch feierte der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft das 25-jährige bestehen seiner Hardware-Sparte. Mit einem kurzen Rückblick auf die erste Maus, die damals speziell zur Bedienung von Microsofts Word konzipiert wurde, gönnte man sich einen raschen Überflug über die Evolutionsgeschichte der eigenen Eingabegeräte. Heute ist das Geschäft mit Tastaturen, Mäusen und Wabcams, nach Aussagen des Herstellers, profitabel. Im Jahr 2006 verkaufte man global rund 30 Millionen einzelne Geräte, wobei sich Europa knapp hinter den USA zum zweitwichtigsten Markt entwickelt hat.

Zsolt Wilhelm

Drei Kanäle verfolgt das Unternehmen bei der Entwicklung seiner Produkte: Die Arbeit mit Windows und Office, Kommunikation über Windows Live und Unterhaltung mit Games for Windows. Nach einem viertel Jahrhundert liegt der Fokus für Microsoft zum ersten Mal auf der Integration von Hardware in Software. Ein Weg der naturgegeben erscheint, laut dem 65.000 Mitarbeiter starken Konzern, bei einer strickten Trennung der Abteilungen, allerdings kein leichter war. So wurden im Rahmen der Präsentation die neuesten Eingabegeräte für das kommende Weihnachtsgeschäft präsentiert.

Genau wie der Marktführer Logitech, der sein aktuelles Portfolio ebenfalls erst kürzlich vorstellte, fasst man, aufgrund des Trends hin zu Laptops, bei seinen neuesten Kreationen verstärkt mobile Lösungen ins Auge.

Zsolt Wilhelm

Blauzahn

Im Gegensatz zum Mitbewerber, konzentriert man sich jedoch schon im Einsteigersegment der mobilen Mäuse mit dem Modell Notebook Mouse 5000 auf den Einsatz der kabellosen Verbindung via Bluetooth. Und dies nicht ohne Grund. Für 2008 wird erwartet, dass gut die Hälfte aller ausgelieferten Laptops die Technologie verbaut haben werden. Der Vorteil: es ist kein externer Empfänger für Peripheriegeräte notwendig.

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Die Notebook Laser Mouse 7000 tastet, wie es der Name bereits impliziert, den Untergrund mit einem Laser ab. Die Anbindung geschieht – alternativ zu ersterem Modell – über Funk (2.4 GHz). Darüber hinaus verfügt sie über diverse Extratasten für Lupe und "Zurück" (bei Browsern) und schaltet unter Vista per Knopfdruck mit Hilfe der 3D Flip Ansicht durch die einzelnen geöffneten Anwendungen. Die Modelle 5000 und 7000 sind ab Oktober für jeweils 50 Euro im Handel erhältlich.

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Luxus

Herzstück der portablen Serie ist die Mobile Memory Mouse 8000. Per Schalter kann der Anwender entscheiden, ob man die Maus über Bluetooth oder Funk verbinden möchte. Um die Ausmaße des Funkempfängers zu nutzen, wurde ein 1 Gigabyte großer Speicher in das Modul verbaut, der auf diese Weise gleichzeitig auch als USB-Stick fungiert. Im Gegensatz zu ihren Geschwistern verfügt die Maus über eine mitgelieferte wiederaufladbare AAA-Batterie. Denn Dank eines beigelegten Kabels, welches sich magnetisch an Empfänger und Eingabegerät haftet, kann während dem Betrieb geladen werden. Das Produkt wird ebenfalls ab Oktober verfügbar sein, zum Preis von 90 Euro.

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Revival

Die bereits im Sommer erstmals gezeigte SideWinder Mouse bedeutet die Rückkehr der einstigen Gaming-Marke für Joysticks und Gamepads. Mit der Debüt-Maus sollen in erster Linie Hardcore-Gamer angesprochen werden. Bei gut 260 Millionen PC-Spielern ein laut Microsoft, Logitech und anderen Herstellern sehr attraktiver Markt, wenngleich die Heavy-User in der Minderheit sind.

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10 Tasten, davon fünf frei belegbar, bieten Platz, um typische Funktionen wie Zoomen oder Nachladen unterzubringen. Eine Sondertaste zum Aufzeichnen von Makros während des Spiels steht ebenfalls zur Verfügung. Damit lassen sich bestimmte Manöver, Spielzüge und Bewegungsabläufe speichern und auf Tastendruck abrufen. Allerdings dürfte diese Funktion nicht in jedem Spiel zugelassen werden, gerade im e-Sport.

Die Quick Turn-Funktion wird vor allem Spielern von Ego-Shootern entgegenkommen. Per Knopfdruck wird so der rasche Blick zurück ermöglicht. Der gewünschte Winkel lässt sich dabei genau definieren. Nicht zuletzt zeigt ein eigebautes LCD-Display allerlei Wissenswertes, wie die sechsstufig verstellbare Abtastrate an.

Die Maus wird ab Oktober für etwa 80 Euro erhältlich sein.

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Komplett

Bereits seit Juni bekannt, ist der Wireless Entertainment Desktop 8000, der das Wireless Entertainment Keyboard 8000 und die Wireless Laser Mouse 8000 miteinander vereint. Die Bluetooth-Tastatur verfügt über abgeflachte Tasten, die hintergrundbeleuchtet sind. Zum Stromsparen passt der eingebaute Sensor die Beleuchtungsstärke automatisch an. Entfernt man sich vom Keyboard, erlischt das Licht, nähert man sich wieder, hellen die Tasten auf. Zusätzlich erlauben seitlich angeordnete Schnelltasten das rasche Aufrufen bestimmter Applikationen. Beispielsweise können das Windows Media Center oder der Live Messenger direkt gestartet werden. Ein kleiner Navigator in der oberen, rechten Ecke ermöglicht wie bei einem Notebook die Bedienung des Cursers ohne zusätzliche Maus.

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Da auf das bevorzugte Eingabegerät jedoch nicht ganz verzichtet werden kann, liegt dem Bundle die kabellose Maus bei. Wie die Tastatur ist sie über Bluetooth angebunden und lässt sich stationär aufladen. Beide Geräte besitzen eine kleine Anzeige, die über den Ladestatus informiert. Die Maus hat eine Abtastrate von 1000 DPI und soll so auch zum Spielen gut geeignet sein. Die fünf Tasten lassen sich frei konfigurieren.

Der Desktop ist bereits verfügbar und kostet komplett 300 Euro. Unterstützt werden die Betriebssysteme Windows XP und Vista. Unter Mac funktionieren mangels Softwareportierung die Zusatztasten nicht.

Zsolt Wilhelm

Drittes Auge

Neben Maus und Tastatur wurde auch das Webcam-Portfolio aufgefrischt. Im Vordergrund stand diesmal die Integration in den Windows Live Messenger, dem laut Microsoft mit über 200 Millionen Nutzern führenden Client am Markt. Etwa 10 bis 20 Prozent dieser Anwender sollen bereits Video-Kommunikation betreiben.

Die neuen Kameras verfügen deshalb zum ersten Mal über eine Schnelltaste zum Anrufen von Kontakten über den Messenger. Das LifeCam Dashbord in der Software umfasst allerlei Einstellungsmöglichkeiten für die Kameras. Die One-Touch Blogging-Funktion erlaubt es aufgenommene Fotos auf Befehl auf die persönliche Live Spaces-Seite hochzuladen. Das größte Feature der neuen Software ist das One-Touch Photo Swap. So können während eines Videotelefonats Fotos in einer Gallerie gemeinsam angeschaut und getauscht werden. All diese Funktionen sind allerdings nur mit dem Live Messenger bzw. den neuen Kameras verfügbar.

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Für den Desktop bringt Microsoft eine die LifeCam VX-7000 mit 2 Megapixel Auflösung und verbesserter Lichtempfindlichkeit (zuvor im Bild). Das eingebaute Mikrofon filtert selbstständig Störgeräusche heraus. Für Laptops steht ein kleineres 1,3 MP-Modell bereit, die LifeCam NX-3000 (s.o.). Dass die Megapixel-Steigerung jedoch nur bedingt sinnvoll ist, zeigt sich durch die Software-seitige Beschränkung von Video-Telefonaten der meisten Anbieter. Beim Live-Messenger und Skype telefoniert man zurzeit mit einer maximalen Pixelbreite von 320. Video-Blogs auf Youtube und Co. strotzen ebenfalls (noch) nicht mit viel höheren Auflösungen.

Die VX-7000 kostet rund 100 Euro, die NX-3000 60 Euro. Beide Modelle kommen im September in den Handel und sind lediglich mit Windows-PCs kompatibel. (zw aus Mailand)

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