"Erster Parallels-Angestellter" und Marketing Manager des Unternehmens, Benjamin Rudolph

Foto: Parallels
Neidvolle blicken so manche Linux- und Windows-BenutzerInnen auf den Mac-Markt: Durch die spezielle Marktsituation - Hauptabnehmer von Virtualisierungslösungen sind hier weniger Unternehmen, sondern mehr EndbenutzerInnen, die die eine oder andere Windows-Anwendung benötigen - und den Wettstreit zwischen VMware und Parallels , haben sich hier Lösungen entwickelt, die die Integration zwischen verschiedenen Betriebssystemen erheblich weiter vorangetrieben haben. Übernahme Doch schon bald sollen auch die UserInnen auf anderen Host-Plattformen von Coherence und Co. profitieren, wie Benjamin Rudolph von SWsoft am Rande der Virtualisierungskonferenz VMworld gegenüber dem WebStandard verspricht. Die erweiterten Features des Parallels Desktops sollen allesamt in die kommende Version der Parallels Workstation für Windows und Linux Einzug halten. Server In weiterer Folge wolle man dann die Codebasis der verschiedenen Parallels-Produkte immer auf dem gleichen Stand halten. Jetzt wo man deutlich gewachsen sei, wäre dies eine Notwendigkeit, so Rudolph. Zuerst einmal will man aber den Parallels Server fertig stellen, eine erste Beta davon soll bereits in den nächsten vier bis sechs Wochen folgen, die fertige Version dann Ende des Jahres oder spätestens Anfang 2008 veröffentlicht werden. Schneller Dass man durch den Umstand, dass VMware schon einige Jahre länger im Virtualisierungsgeschäft ist, einen entscheidenden Nachteil hat, glaubt der "erste Parallels-Angestellte" nicht. So habe man in kürzester Zeit enorme Fortschritte gemacht, so dass die Performance und die Stabilität aktuell bereits äußerst gut seien. Zwar würde noch das eine oder andere Basis-Feature fehlen, wie Rudolph mit Verweis auf den derzeit noch mangelnden 64-Bit-Support offen eingesteht, aber auch hier werde man schon bald nachbessern. Overhead Der Umstand, dass man ein vergleichsweise kleines Unternehmen sei, wäre gar ein entscheidender Vorteil: Dadurch dass man keinen dermaßigen organisatorischen Overhead wie größere Firmen habe, könne man neue Features wesentlich flotter einführen. Absätze Auch den Wettbewerb im Mac OS X-Umfeld begrüßt Ruldoph ausdrücklich, von der dadurch entstehenden gesteigerten Aufmerksamkeit für das Thema würden alle profitieren. Das zeige sich schon daran, dass die Absätze des Parallels Desktop nach der Veröffentlichung von VMware Fusion vor einigen Wochen spürbar nach oben gegangen wären. Services Keine große Angst hat Rudolph davor, dass eines Tages kostenlos erhältliche Konkurrenten wie Virtualbox das eigene Geschäftsmodell abgraben könnten. Denn selbst wenn dies passieren würde, hätte man ja noch immer andere wirtschaftliche Standbeine. Die Zukunft des eigenen Geschäfts sieht der Marketing Manager von Parallels konsequenterweise ohnehin primär wo anders: Beim Verkauf von Services und Managementlösungen rund um den eigentlichen Virtualisierungskern. Lock-In Entsprechend soll die Parallels Management Konsole unterschiedliche Hypervisor unterstützen - neben dem eigenen also auch die der Konkurrenz. Ein Zugang den man als entscheidenden Vorteil gegenüber VMware sieht. Deren Unternehmenschefin, Diane Greene, hatte erst vor wenigen Tagen bekräftigt, dass man keine Pläne habe, andere Hypervisor neben dem eigenen zu unterstützen. Dies sei eine Herangehensweise, die die Dritthersteller aber nicht goutieren, wie sie Rudolph überzeugt gibt, schließlich wolle man nicht noch einmal bei einer zentralen Technologie einem Vendor-Lock-In à la Microsoft ausgeliefert sein. (Andreas Proschofsky aus San Francisco)