Die Medienbehörde KommAustria hat Freitag die Ausschreibungen für Handy-TV und für lokales Digital-TV veröffentlicht. Gesucht: Betreiber von technischen Plattformen dafür, also so genannte Multiplexe.

Nach Protesten der Handybetreibern T-Mobile Austria, One und 3 verlängerte die Behörde die Bewerbungsfrist um einen Monat auf drei, die Frist endet nun am 14. Dezember. Als sicher gilt, dass sich die ORF-Sendetechniktochter ORS als Betreiber der Sendeplattform bewerben wird. Die ORS betreibt bereits die digital-terrestrischen Plattformen Mux A und Mux B. Die Mobilfunker - namentlich etwa Mobilkom und One - prüfen derzeit noch, ob sie sich selbst bewerben werden. Für lokales Digital-TV läuft die Ausschreibung am 15. November aus.

D: Handy-TV-Plattform für drei Mobilfunker

In Deutschland hat das Bundeskartellamt am Freitag den Aufbau einer gemeinsamen Handy-TV-Plattform der drei Mobilfunkbetreiber T-Mobile, Vodafone und O2 genehmigt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die drei Unternehmen wollen die Arbeit an den technischen Voraussetzungen für die Einführung das Handy-Fernsehens nach dem DVB-H-Standard in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln und außerdem Programminhalte gemeinsam einkaufen. Den Vertrieb der Programme wollen die Anbieter dann einzeln übernehmen.

Die Zusammenarbeit der drei großen Mobilfunkbetreiber - nur der Netzanbieter E-Plus ist nicht dabei - führe nach vorläufiger Einschätzung zwar zu Wettbewerbsbeschränkungen, teilte das Bundeskartellamt weiter mit. Die Unternehmen hätten aber bestimmte Verpflichtungszusagen angeboten, durch die Wettbewerbsbedenken ausgeräumt worden seien.

Demnach müssten etwa die Kunden der Plattform bei der Auswahl der Programme und Programmpakete frei sein. Einen elektronischer Programmführer dürfen die Unternehmen nur für Basis-Daten gemeinsam betreiben. Die Endgeräte müssen nicht nur Empfänger für DVB-H enthalten, sondern auch für andere Standards wie DMB. Zudem muss der DVB-H-Empfang auch mit anderen Geräten als Mobiltelefonen möglich sein. Eine Zwangskopplung von DVB-H-Empfang mit einem Mobilfunkvertrag darf es nicht geben. (fid/APA)