Viele Kleinanleger versuchen mit ihren Lieblingsaktien, die zum Teil seit Jahren im Depot liegen, sich ein Stück vom „Börsekuchen“ abzuschneiden. DAX-Titel sind dabei die übliche Wahl. Doch geht es mit dem Gesamtmarkt nach unten, schauen alle bedröppelt aus der Wäsche. Grund sind fehlende Absicherungen und der Mut, „verstaubte Ladenhüter“ auszumustern. Um auch in schwächeren Börsenphasen attraktive Renditen zu erzielen, hat die Rabobank nun ein Produkt mit dickem Risikopuffer in der Zeichnungsphase. Basiswerte sind die drei DAX-Schwergewichte Allianz, Deutsche Telekom und Siemens.

Der Orkan „Kyrill“ nahm der Allianz etwas den Wind aus den Segeln. Trotzdem erwartet der Konzern für das Gesamtjahr einen Rekordgewinn von rund acht Mrd. Euro. Mit einem 2008er KGV von acht ist der Titel zudem fundamental preiswert. Die Deutsche Telekom-Aktie stieg im letzten Monat um rund acht Prozent und zeigte damit relative Stärke. Neben den Sparmaßnahmen durch Stellenstreichungen hat die Konzernspitze um René Obermann angekündigt, sich an einer Konsolidierung der europäischen Mobilfunkbranche zu beteiligen. Fusionsphantasien und die weiterhin günstige Bewertung der T-Aktie sollten dem Titel daher weiteres Potenzial verleihen. Das Siemens-Papier musste hingegen in den letzten drei Monaten rund sieben Prozent nachgeben. Grund waren die entdeckten Schwarzgeldkonten und die leidige Schmiergeld-Affäre. Sollte die US-Börsenaufsicht SEC die Korruptionsaffäre mit einer Geldbuße ahnden, droht eine Strafe in Milliardenhöhe. Doch muss die Frage erlaubt sein, ob die Industrie in einem Land wie China, in dem Korruption Gang und Gäbe ist, ohne Bestechung erfolgreich wirtschaften kann.

Mit einem komfortablen Risikopuffer besticht hingegen das „Relax Express“-Papier der Rabobank (ISIN DE 000 RAB 0AB 4). Bis Ende 2010 dürfen die ausgewählten DAX-Titel nicht um mehr als 50 Prozent einbrechen, um an jedem der drei Stichtage eine Rendite von jeweils 16,5 oder zusammen 49,5 Prozent zu ergattern. Zudem besteht die Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung: Sollten an einem Bewertungstag alle drei Aktien maximal 20 Prozent unter ihrem Ausgangsniveau notieren, winken dem Anleger der Bonus und eine vorzeitige Erstattung des Emissionspreises. Verluste drohen nur, wenn ein Titel die 50-Prozent-Schwelle verletzt. Dann richtet sich die Rückzahlung am Laufzeitende nach der Performance der schwächsten Aktie. Mit Blick auf die dreijährige Laufzeit sind dann hohe Abschläge wohl nicht zu vermeiden.

ZJ-Fazit: Das Express-Zertifikat der Niederländer glänzt mit hohen Renditechancen und einem üppigen Risikopuffer. Auch die Basiswerte gefallen: Das „Triumvirat“ besteht aus soliden DAX-Titeln, denen wir Potenzial zubilligen, wenngleich Siemens zuletzt negativ in den Schlagzeilen war. Insgesamt sollte keine der Aktien um 50 Prozent einbrechen und auch die Chancen auf schnelle Tilgung stehen mit einem Puffer von 20 Prozent gut. Ein Manko birgt die Besteuerung: Nur wenn die Rückzahlung bereits am ersten Stichtag gelingt, sind die Renditen steuerfrei. Ansonsten schmälert die Abgeltungsteuer mögliche Gewinne.