Budapest - Die Entscheidung über eine Finanzierung der Gasipeline "Nabucco", an der die OMV maßgeblich beteiligt ist, soll bis zum Ende dieses Jahres fallen. Das erklärte Reinhard Mitschek, Geschäftsführer der aus fünf nationalen Gas- und Mineralölgesellschaften bestehenden Nabucco Gas Pipeline GmbH am Freitag in Budapest auf einer internationalen Konferenz, wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete. "Nabucco" soll vom Kaspischen Meer nach Südwesteuropa führen.

Der EU-Kommissar für Energie, Andris Piebalgs, bezeichnete dieses Projekt auf derselben Veranstaltung jedoch als "fraglich". Es sei Aufgabe der EU zu prüfen, welche politischen und gesetzgeberischen Schritte zu dessen Verwirklichung notwendig seien, fügte Piebalgs hinzu, der vor kurzem von der EU zum Koordinator des Nabucco-Projekts ernannt wurde.

Ungarns Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany betonte, sein Land sei wegen der großen Abhängigkeit von russischem Gas an Nabucco besonders interessiert. Er änderte damit seine Position, denn früher hatte er Nabucco als "Traum" bezeichnet und schien eher hinter dem deutsch-russischen Projekt "Blue Stream" zu stehen. Jetzt beklagte Gyurcsany, dass Nabucco zu langsam vorankomme. Er begrüßte, dass die EU nunmehr für Nabucco mit Piebalgs einen Koordinator ernannt habe. Der Unterschied zwischen Blue Stream und Nabucco bestehe darin, dass die EU letztere unterstütze. (APA/dpa)