Wien - Die Grünen fordern einen österreichweit einheitlichen Schlüssel für die Zahl der betreuten Kinder in Kindergärten. Derzeit bewegt sich die Zahl der Schützlinge im Alter zwischen drei und sechs Jahren zwischen 20 und 25. "Eine Kinderbetreuungseinrichtung ist eine Bildungseinrichtung und keine Aufbewahrungsstätte", so die Grüne Jugendsprecherin Barbara Zwerschitz zur APA. Sie sorgt sich vor allem um die Qualität der Betreuung.

Zahlen variieren

In den meisten Bundesländern liegt die Höchstzahl der Kinder, die jeweils von einer Person betreut werden, bei 25. Ausnahmen sind Oberösterreich mit 23, in Vorarlberg gilt grundsätzlich 20, wobei es Sonderformen mit bis zu 28 Kindern gibt. Dies kann etwa in entlegenen Regionen passieren, wo die Zahl der Einrichtungen rar ist. Oder dort, wo die Größe des Kindergartens dafür ausreichend ist. Auch in Niederösterreich kann die Zahl zwischen 25 und 28 variieren.

"Das ist Irrsinn"

Noch größere Unterschiede gibt es bei der Betreuung von Kindern bis zu drei Jahre. Hier schwankt die Quote von acht (Salzburg) bis zu 15 Kinder (Wien, Kärnten, Burgenland, Tirol). In der Steiermark habe man erst kürzlich die Zahl auf 14 angehoben, kritisiert Zwerschitz. "Wenn das die Methode ist, eine hohe Zahl an Betreuungsplätzen zu schaffen, dann ist das Irrsinn." Aber nicht nur die Anzahl der Kinder pro Gruppe variiert in diesem Bereich, sondern auch die Bezeichnungen: "Krabbelstube", "Krabbelgruppe", "Kinderkrippe" und "Spielgruppe" lauten die offiziellen Benennungen.

Die Grüne will nun ein einheitliches Bundesgesetz, ähnlich einem bundesweiten Jugendschutz. Zugeständnisse habe es bereits gegeben, so verweist Zwerschitz auf Ankündigungen von Familienministerin Andrea Kdolsky und Bildungsministerin Claudia Schmied. Auch im Familienausschuss sei dies Diskussionsthema. (APA)