Microsoft-Anwalt Brad Smith befürchtet nach dem Urteil des Europäischen Gerichts erster Instanz gegen den US-Konzern schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte IT-Branche. "Die Entscheidung verleiht der EU-Kommission ganz klar ziemlich viel Macht und einen ziemlich weiten Ermessensspielraum", sagte Smith am Montag in Brüssel.

Google

Der Anwalt verwies darauf, dass Microsoft im IT-Bereich keineswegs das einzige Unternehmen mit einer marktbeherrschenden Stellung sei. So halte Google unter den Internet-Suchmaschinen einen Anteil von 70 bis 80 Prozent. "Die Informationstechnologie ist eine Branche, die von erfolgreichen Unternehmen mit einem großen Marktanteil charakterisiert ist. In einigen Fällen halten sich diese hohen Marktanteile, meistens sinken sie wieder", sagte Smith.

Bemühungen

Zugleich versicherte er, Microsoft werde sich bemühen, die noch ausstehenden Rechtsstreitigkeiten mit der EU-Kommission gütlich zu klären. Die Brüsseler Behörde hatte dem US-Konzern im März vorgeworfen, für die Bereitstellung technischer Informationen an seine Konkurrenten überhöhte Preise zu verlangen. Smith betonte, das Unternehmen habe die Preise bereits gesenkt und rief die Kommission zu einer Klarstellung auf: "Es wäre wichtig für uns zu wissen, welcher Preis niedrig genug ist." Inwieweit sich das Urteil auf diese noch ausstehenden Fragen auswirken werde, könne er noch nicht sagen, sagte der Microsoft-Anwalt.(APA)