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Zumtobel-Vorstands- chef Andreas Ludwig sieht in Kopien aus China keine Bedrohung.

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Wien - Die jüngste Frankfurter Lichtmesse hatte für Zumtobel auch Schattenseiten: Chinesen präsentierten eine Kopie des Prototypen eines neuen Beleuchtungssystems der Vorarlberger. Zumtobel-Vorstandschef Andreas Ludwig trägt es im Standard-Gespräch mit Gelassenheit. Den Chinesen fehle der Zugang ins Projektgeschäft, und solange sein Konzern laufend Innovationen auf den Markt bringe, seien Plagiate keine Bedrohung. "Wir machen 25 bis 30 Prozent des Geschäfts mit neuen Produkten."

Zumtobel sieht sich im Aufwärtstrend. Der börsennotierte Lichtspezialist steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal von Mai bis Juli um 6,1 Prozent auf 323 Mio. Euro. Das Ebit legte um 10,2 Prozent auf 33,3 Mio. Euro zu. Wachstumsmotor war Europa, primär England. Asien und Australien zeigten sich schwächer.

Zumtobel baut derzeit ein neues Werk in England. Das bestehende wird geschlossen und ein Drittel der Fertigung nach Rumänien verlagert. Auch aus Schweden wandern Teile der Kapazität in den günstigeren Osten ab. Generell will die Gruppe an ihren Werken in Westeuropa aber nicht rütteln. Man wolle an Ort und Stelle fertigen, versichert Ludwig. "Wir brauchen für Projektgeschäfte dezentrale Produktionen." Das gelte auch für Österreich. Die Vorarlberger beschäftigen hier in vier Werken rund 2000 Mitarbeiter, derzeit werden dafür über 30 Entwickler gesucht. Einer der aktuellen Großaufträge: 600 Shops für T-Mobile in Europa.

Wachstumschancen ortet Ludwig vor allem bei LED-Lampen. Ihr Umsatz soll sich bis 2012 auf 100 Mio. Euro verfünffachen. Potenzial für neue Lichtlösungen erhofft er sich auch durch den Druck zu effizienterem Energieverbrauch. Derzeit würden 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs für Beleuchtung verwendet.

Zumtobel steht zu 34 Prozent in Familienbesitz. Das werde so bleiben, sagt Ludwig. Einen Übernahmekandidat sieht er im Konzern nicht, dafür entwickle sich der Aktienkurs zu gut. Ziel sei jetzt, mehr private Investoren anzuziehen. (Verena Kainrath, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.09.2007)