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Am Wahlsieg des autokratisch regierenden Präsidenten Islam Karimow bestanden kaum Zweifel.

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Taschkent/Osch - Der 69-jährige regierende usbekische Präsident Islam Karimow hat die Wahl in dem zentralasiatischen Land amtlichen Angaben zufolge mit 88,1 Prozent gewonnen. Das teilte die zentrale Wahlkommission am Montag mit. Die Wahl sei entsprechend den Bestimmungen der Verfassung verlaufen, hieß es. Drei weitere Kandidaten kamen auf jeweils etwa drei Prozent. Karimow lenkt das zentralasiatische Land seit fast 20 Jahren mit harter Hand. Eine Oppositionsbewegung gibt es in der ehemaligen Sowjetrepublik nicht.

Nach Erkenntnissen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) entsprach die Wahl nicht demokratischen Standards. Sie habe in einem streng kontrollierten politischen Umfeld stattgefunden, keinen Raum für eine wirkliche Opposition gelassen und vielen Kriterien der OSZE für demokratische Wahlen nicht entsprochen, erklärten die Wahlbeobachter der Organisation.

Siegesgewiss

Amtsinhaber Karimow hatte sich nach der Abstimmung am Sonntag siegesgewiss gezeigt. Die Menschen wüssten, dass sie für Frieden und Wohlstand votierten, sagte er in der Hauptstadt Taschkent. Oppositions- und Menschenrechtsgruppen bezeichneten die Abstimmung als Farce, da es keine echte Alternative zu Karimow gegeben habe. Die drei Gegenkandidaten priesen vor der Wahl den Staatschef. In dem zentralasiatischen Land sind keine Konkurrenzparteien erlaubt, viele Oppositionelle leben im Exil.

Karimow (69) hat in den 18 Jahren seiner Regierungszeit unabhängige politische und religiöse Aktivitäten unterdrückt. Oppositionsführer und Dissidenten wurden ins Gefängnis oder psychiatrische Kliniken gesteckt oder zum Verlassen des Landes gezwungen.

Die usbekische Wahlkommission hat die dritte Kandidatur Karimows im November genehmigt, obwohl die Verfassung höchstens zwei Amtszeiten für einen Präsidenten vorsieht. Der 69-jährige Karimow hat in einer Fernsehansprache Anfang Dezember Kritik an der Wahl zurückgewiesen und erklärt, der Urnengang werde internationalen Standards entsprechen.

Die usbekischen Behörden haben mehreren internationalen Medienorganisationen die Akkreditierung für die Wahlberichterstattung verweigert. Karimow führt nach Einschätzung von Beobachtern eine der repressivsten Regierungen in Zentralasien an, einer rohstoffreichen Region im Spannungsfeld zwischen dem Westen, Russland und China. Das überwiegend muslimische Usbekistan - ein Nachbarland Afghanistans - exportiert Baumwolle, Gold, Öl und Erdgas.(APA/AP/Reuters/dpa)