Wien - Die auf vermögende Privatkunden und Firmenkunden spezialisierte Kathrein-Bank will mit ihrer neuen "Performance Partnerschaft" bei schlechter Performance auf Gebühren verzichten und setzt auf ein neues Software-Tool bei der Beratung ihrer vermögenden Kunden. Die Bank beteilige sich damit an möglichen Verlusten der Kunden, so Vorstandsvorsitzender Christoph Kraus. Unrealistischen Kundenwünschen - etwa zehn Prozent Performance garantiert - erteilt der Kathrein-Chef eine Absage: "Zehn Prozent ohne Risiko gibt es nicht." Es sei nun einmal ein ehernes Gesetz, dass der Kapitalmarkt mit Risiko behaftet sei.

Das Vermögen der Stiftungen in Österreich liege sicher bei mehr als 40 Mrd. Euro, davon rund 50 Prozent im Unternehmensbereich und rund 20 Prozent in Wertpapieren. Derzeit gebe es rund 2900 Stiftungen. Nach dem Jahr 2001 seien pro Monat acht bis zwölf Stiftungen gegründet worden, diese Dynamik habe sich nun verlangsamt. Es werde vielfach abgewartet, was nun mit der Schenkungssteuer passiere. Auch auf der Unternehmensseite sei relativ viel Vermögen da, etwa bei Unternehmensnachfolge. Familienunternehmen würden oft um dreistellige Millionenbeträge verkauft.

Die Honorierung der Bank ist von der Performance abhängig: Bereits umgestellt seien die Fonds Kathrein Garantie 2012 und Kathrein Garantie 2017, deren Anlageziel Fünf-Jahres-Euro-Anleihen-Renditen plus ein Prozent bzw. Zehn Jahres-Euro-Anleihen plus zwei Prozent und im Minimum Zwölf-Monat-Euribor sind, sowie Spezialfonds. Wird die Performance nicht erreicht, kann die Gebühr bis auf null zurückgehen. Andere Produkte folgen. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.09.2007)