Wien - Nach einer "eher neutralen" Entwicklung im Vorjahr ist IBM Österreich, die Landestochter des weltgrößten Computerkonzerns, mit dem heurigen Geschäftsverlauf durchaus zufrieden. "Österreich ist zwar ein sehr reifer Markt, aber die Auslandstöchter der heimischen Unternehmen - etwa in Osteuropa - sorgen auch hierzulande für Wachstum", erklärte Leo Steiner, Generaldirektor von IBM Österreich, im Vorfeld des "IBM Symposium 2007", das am Dienstag in Wien stattfindet.

Besonders gut gelaufen dürfte der Bereich Software-Dienstleistungen sein, bei Hardware ist die Entwicklung durch den Preisverfall eher durchwachsen. Konkrete Zahlen gibt IBM Österreich traditionell nicht bekannt. Großes Potenzial sieht das Unternehmen am Beratungssektor. Neben dem Hard- und Software-Geschäft sowie dem klassisches IT-Consulting hat "Big Blue" seine Aktivitäten bei Consulting abseits der Informationstechnologie ausgebaut.

Außerdem arbeite man verstärkt mit Zulieferern zusammen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. "Unsere Chip-Technologie steckt in der Playstation von Sony, der Xbox von Microsoft und auch in der Nintendo-Konsole", so der seit 1978 im Konzern tätige Manager. Mit dem steirischen Chip-Hersteller austriamicrosystems kooperiere man bei der Entwicklung von Handy-Chips und für die Uniqa-Versicherungsgruppe hab man neue Geschäftsmodelle für den Einsatz von Telematik in Fahrzeugen erarbeitet.

2.000 Mitarbeiter

Bei IBM Österreich arbeiten derzeit knapp 2.000 Mitarbeiter, parallel dazu ist in Wien die Regionsverantwortung für Zentraleuropa, den Mittleren Osten, die Schweiz und Österreich angesiedelt. "Dadurch ergeben sich sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten für unser Personal", erklärte Steiner, der im Vorjahr für IBM das Technologie-Consulting für ganz Europa aufgebaut hat.

Vom viel zitierten Fachkräftemangel sei man - bis auf wenige Spezialgebiete - kaum betroffen, da einerseits durch umfangreiche Weiterbildungsangebote das Know-how im Unternehmen selbst aufgebaut würde und es durch die Größe von IBM andererseits Zugriff auf internationale Experten gebe. "Grundsätzlich muss sich das österreichische Ausbildungssystem aber stärker am Marktbedarf orientieren. Das ist eine große Herausforderung für die heimische Bildungspolitik", so Steiner. (APA)