Letzte Woche fand in Barcelona, Sant Boi und in Villadecanes die Baseball-EM 2007 statt. Dieses Turnier gilt als offizielles Qualifikationstunier für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr und so verstärkten sich die großen Nationen wie Titelverteidiger Niederlande, Italien oder Gastgeber Spanien mit zahlreichen Profis.

Foto: Joe Yun

Dies erschwerte natürlich das Debüt der Österreicher im A-Pool, doch vor der Elite Europas musste sich die Mannschaft nicht verstecken. Auch die mitgereisten Fans wurden nie müde, das Team anzufeuern und wurden mit sehenswerten Spielzügen und sensationellen Hits belohnt.

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Gleich im ersten Spiel hieß der Gegner der ABF-Auswahl Niederlande, Serien-Europameister und Sechster bei den letzten World Baseball Classics, der inoffiziellen Weltmeisterschaft. Schon im ersten Inning punkteten die Oranjes gegen Starting-Pitcher Clemens Chichocki. Die Österreicher kamen im Laufe des Spiels aber immer besser mit den starken Offensiven zurecht und mußten immer weniger Gegenpunkte hinnehmen. (Im Bild: David Körber)

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Auf der Gegenseite hatte Starter Diegomar Markwell keine Probleme, die österreichischen Schläger unter Kontrolle zu halten. Lediglich Martin Rabengruber konnte den einzigen Basehit erzielen. Mit Ingesamt fünf Baserunnern stellte die Attacke des Team Austria keine Gefahr für die Profis der Niederländer dar und so endete das Spiel mit einer 0:22-Schlappe. (Im Bild: Harry Kainz)

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Am zweiten Spieltag trafen die Österreicher auf das starke deutsche Nationalteam, das sich über dieses Turnier für die kommende WM qualifizieren wollte. Besonders in den ersten zwei Durchgängen konnte sich Defensive der National-Neun auszeichnen, bis im dritten Inning der überragende Domink Wulf mit einem Zwei-Punkte-Homerun die Offensive seiner Mannschaft ins Rollen brachte. (Im Bild: Lutz Rauch)

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Auch Christian Tomisch, der im fünften Inning den Mound betratt, konnte das Momentum des Gegners nicht stoppen. Aber wie gegen die Niederländer ließ die Mannschaft mit Fortdauer der Partie immer weniger Punkte zu. Mit insgesamt vier Homeruns siegten die Deutschen 10:0, wobei der Starter Manuel Moller einen No-Hitter gegen die Österreicher warf. (Im Bild: Peter Ferak)

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In Spiel drei rechnete das Team Austria hohe Chancen gegen die Tschechische Republik aus. Ein überragender Walter Strasser und eine äußerst starke Defensive lies keine Zweifel aufkommen, daß die Österreicher auf keinen Fall als Abschusskandidat gelten konnte. Im zweiten Inning erzielte Martin Rabengruber den ersten Punkt bei dieser EM, ehe erst im vierten Durchgang gar der Ausgleich erzielt werden konnte. (Im Bild: Simon Plagg)

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Im fünften Inning zeigten der tschechische Trainer Nerven und wechselte den starken Submarine-Pitcher Radek Prochazka ein. Dieser stoppte das Momentum der Österreicher und im siebenten Inning konnte Strasser die starke gegnerische Offensive nicht mehr kontrollieren. Innerhalb kürzester Zeit gab er vier Punkte ab und wurde durch Clemens Chichocki abgelöst. Dieser gab zwar keine Runs mehr ab, doch wieder einmal waren die Schläge der Österreicher zu harmlos und so endete ein hochklassiger Krimi 6:2 für die Tschechen. (Im Bild: Clemens Chickocki)

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Trotz der drei vorangegangen Pleiten zeigte das österreichische Team gute Laune und viel Selbstvertrauen beim Spiel gegen Kroatien. Gleich zu Beginn konnte allerdings der Gegner einem Run in Führung gehen. Doch sofort schlugen die Österreicher zurück. Durch starke Schläge von Joachim Frick und Peter Ferak kam man zum verdienten Ausgleich. Doch ungewöhnte Schwächen in der Verteidigung ermöglichten eine erneute kroatische Führung, die bis zum Ende hielt. (Im Bild: Max Scholdan)

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Veteran Wolfgang Strini (Bild), der Starting Pitcher Gregor Klinc im siebentem Inning am Mound ablöste, beendete mit einer fehlerlosen Leistung das Spiel. Mit einem Endstand von 3:8 ging zwar auch diese Partie verloren, doch Manager Martin Langlois zeigte sich äußert zuversichtlich und hoffte weiter auf erste Punkte.

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Im letzten Spiel der Gruppenphase traf man in Villadecanes auf das schwedische Team. Obwohl der letzte Platz in der Gruppe A schon sicher war, wollte die Mannschaft noch einen Sieg gegen den Gruppendritten einfahren. Wieder einmal konnten die Österreicher im ersten Inning erfolgreich punkten. Im Gegenzug hatte Pitcher-As Christian Tomsich (Bild) Mühe, die physisch starken Schweden zu kontrollieren. Er musste in den ersten zwei Durchgängen drei Punkte hinnehmen. Obwohl die Verteidigung anfangs einige Schwächen zeigte, lies sich der Legionär nicht davon beeindrucken und wurde im Laufe des Spiels immer stärker.

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Beflügelt durch die Leistung ihres Werfers bewies die gesamte Mannschaft Moral. Wie schon zuvor gegen Tschechien entwickelte sich die Partie zu einer Defensiv-Schlacht. Bis zum Schluss blieb es äußerst spannend, die Schweden schafften im achten Inning die Entscheidung und fixierten einen 4:1 Erfolg. (Im Bild: Jan Machian)

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Am letzten Spieltag bestritt die österreichische Auswahl das Spiel um Platz elf im Estadi Muncipal de Beisbol in Sant Boi gegen Russland. Diesmal hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen, nachdem man im B-Pool Finale eine 0:17-Schlappe hatte einstecken müssen. Der junge Matthias Koppensteiner hatte die Ehre, dieses Spiel als Starting Pitcher zu eröffnen und meisterte diese Aufgabe sehr souverän. Trotz seiner guten Leistung konnte die Mannschaft im ersten Inning nicht die ersten Punkte der Russen verhindern und Koppensteiner wurde schon im zweiten Durchgang durch Routinier Werner Harasser (Bild) ersetzt. Auch er konnte die Schlagkraft der Russen jedoch nicht bremsen und gab im dritten und fünften Inning jeweils zwei Punkte ab.

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Die Österreicher wurden in der Offensive kaum gefährlich und konnten erst im fünften den ersten Run erzielen. Im achten Durchgang stellten die Russen den 7:2-Endstand erzielen, ehe Harry Kainz als Closer das Debüt der Österreicher im A-Pool beendete. Und zwar auf dem zwölften Platz. (Im Bild: Gregor Klinc)

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"Das ist eben das beste Turnier im europäischem Baseball", resümiert Team-Manager Langlois. "Einerseits ist es aufregend, daß wir gegen die Spitzenteams antreten durften, andererseits ist es frustrierend, daß wir uns in den Schlüsselsituationen nicht entscheidend durchsetzen konnten. Persönlich hat mir das positive Feedback sehr gut gefallen. Viele Funktionäre aus den verschiedensten Ländern haben uns gratuliert. Nächstes Jahr haben wir die Chance uns wieder für den A-Pool zu qualifizieren und die wollen wir unbedingt nutzen. Dafür aber eine Vorbereitung nötig sein, die Planungen laufen schon."

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Die Niederlande fixierten am letzten Turniertag gegen Großbritannien ihren 20. europäischen Titel (den fünften in Folge) und reisen zu den Olympischen Spielen in Peking, wo Baseball zum letzten Mal Baseball als offizieller Bewerb ausgetragen wird. Die überraschend starken Spanier fügten Italien eine herbe Niederlage zu und beendeten das Turnier auf Platz drei.

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