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"Das ist die Meinung des Präsidenten"

Foto: Reuters/Zolles
Athen - Österreichs Fußball-Nationalteamkapitän Andreas Ivanschitz steht am Donnerstag im UEFA-Cup gegen Artmedia Bratislava nach eineinhalb Monaten Verletzungspause wieder im Kader von Panathinaikos Athen. Die vergangenen drei Länderspiele gegen Tschechien (1:1), Japan (0:0) und Chile (0:2) hat er verpasst. Nun sprach der 23-jährige Burgenländer vor seinem Comeback über die Chancen seines Ex-Clubs Red Bull Salzburg bei AEK Athen, seine Position in der "Causa" Pogatetz und den Vorsatz, auch sich selbst in die Pflicht zu nehmen.

Ihr Comeback steht unmittelbar bevor. Ist das Knie wieder ganz in Ordnung?

"Dem Knie geht es gut. Ich bin seit mehr als zwei Wochen wieder im Training. In den vergangenen Tagen war ich schon vollkommen beschwerdefrei. Es braucht aber sicher einige Spiele, bis ich wieder meinen Rhythmus bekomme. Ich habe sehr viel in der Kraftkammer gearbeitet, um wieder dorthin zu kommen, wo ich mit meiner Fitness vor der Verletzung war."

Sie spielen auch diese Saison auf Leihbasis bei Panathinaikos. Ihr Ex-Club Red Bull Salzburg trifft am Donnerstag auf AEK Athen. Gibt es einen Favoriten?

"Mit diesbezüglichen Aussagen muss ich mich eher zurückhalten. Ich möchte mich primär auf meine Aufgabe bei Panathinaikos konzentrieren. Aber ich sehe Chancen auf beiden Seiten. Niemand ist wirklich im Vorteil. Es werden sehr enge Spiele. Informationen über AEK habe ich aber an niemanden aus Salzburg weitergegeben."

Lässt sich das Niveau in der griechischen und der österreichischen Liga vergleichen?

"Da ist nicht großartig viel Unterschied - vor allem im Mittelfeld. Die Topvereine sind in Griechenland aber sehr, sehr stark. Einer spielt fix in der Champions League, mehrere im UEFA-Cup. Das macht schon viel aus. Außerdem wird die griechische Liga heuer etwas ausgeglichener werden."

Was sind Ihre persönlichen Saisonziele mit Panathinaikos?

"Ein Verein wie Panathinaikos will immer den Meistertitel. Wir wollen mit den Topvereinen mithalten und in die UEFA-Cup-Gruppenphase. Das ist für uns fast ein Muss. Das wird von uns hundertprozentig erwartet. Ähnlich ist es bei AEK. Auch die gehen zu 100 Prozent davon aus, dass sie aufsteigen. Die Griechen haben seit ihrem Europameistertitel sehr viel Selbstvertrauen. Es herrscht eine große Euphorie."

In Österreich herrscht diese Euphorie ein Jahr vor der Heim-EM noch nicht. Ist nach dem Tschechien-Spiel zu viel erwartet worden?

"Die Erwartungen waren sicher nicht zu hoch. Die Mannschaft war schon weiter. Die Spieler haben das Ganze aber richtig analysiert. Damit kann man nicht zufrieden sein. Auch wenn wichtige Spieler fehlen, darf man nicht so abfallen. Einige Spieler hatten bei den zwei Spielen (gegen Japan und Chile) keine gute Tagesform. Im Oktober werden wir uns sicherlich anders präsentieren."

Emanuel Pogatetz könnte nach der Umwandlung seiner Sperre schon bald ein Comeback im ÖFB-Team gehen. Haben Sie bereits mit ihm gesprochen?

"Nein, es hat noch kein Gespräch gegeben. Eigentlich warte ich auf seinen Anruf. Ich werde ihn nicht anrufen. Es ist seine eigene Schuld gewesen. Er hat sich in diese Position gebracht. Aber ich bin gerne bereit, mit ihm zu reden. Er muss in der Mannschaft wieder akzeptiert werden. Das gehört in der Mannschaft ausgesprochen."

ÖFB-Präsident Friedrich Stickler hat mit Roland Linz zuletzt namentlich einen Spieler kritisiert. Ist das der richtige Weg?

Ivanschitz: "Das ist die Meinung des Präsidenten. Aber bei diesen Spielen hat nicht nur der Roli einen schlechten Tag erwischt. Man kann ihm die Niederlage nicht alleine vorwerfen. Der Präsident hat das wohl eher so gemeint, dass einige Spieler den Ernst der Lage nicht erkennen. Wir müssen einige Spieler aufwecken. Es ist keine Selbstverständlichkeit, im Nationalteam zu spielen, sondern eine Ehre. Ich werde meinen Teil dazu beitragen und jeden in die Pflicht nehmen. Auch mich selbst." (APA)