Wien – Wenige Stunden bevor Herbert Stepic, Chef der Raiffeisen International (RI), in Frankfurt zum „European Banker of the Year 2006“ gekürt wurde, stellte er die laufende Kapitalerhöhung, die 1,2 Mrd. Euro in die Kassen spülen soll, unter das Motto „Vertrauen“: „Wir haben aktuell keinen Finanzbedarf, unsere Kapitalausstattung ist komfortabel, aber sie wird durch die Kapitalerhöhung noch komfortabler. Es ist gut, eine volle Kriegskasse zu haben. Denn in Zeiten sinkenden Marktvertrauens kann es günstige Kaufgelegenheiten geben“. RI betreibt mit 3000 Filialen und 13 Mio. Kunden eines der größten Bankennetzwerke in Zentral- und Osteuropa. Stepic ist überzeugt, dass es angesichts der aktuellen Entwicklung auf den Finanzmärkten zu einer Trennung der Spreu vom Weizen kommen wird. Was die RI von anderen unterscheide, sei die solide Entwicklung. Von den 56 Mrd. Euro Bilanzsumme stammen 48 Mrd. Euro aus organischem Wachstum, nur acht aus Zukäufen. Stepic: „Wir müssen nicht Banken kaufen um zu wachsen, wir haben selbst genug Wachstumspotenzial“. Das sei der „unendliche Vorteil“ der RI, die ländermäßig auf 15 Beinen steht und daher weniger angreifbar bei Marktschwankungen sei. Nach der bis 3. Oktober laufenden Kapitalerhöhung startet voraussichtlich am 8. Oktober der Börsengang der Strabag. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.09.2007)