Hoher Preis: Kinderlosigkeit
Für Ederer müsse eine Führungspersönlichkeit vor allem in sich ruhen und ständig an den eigenen Schwächen arbeiten, wissen, wohin sie den Betrieb oder die Organisation führen will, sich Zeit nehmen, Menschen zuzuhören, Gelassenheit und eine hohe soziale Intelligenz an den Tag legen. Das alles gelte für männliche wie für weibliche Führungskräfte.
Im Großen und Ganzen sieht Ederer wenige Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Führung, sie stellte aber klar, dass eine Führungsposition immer einen hohen Preis fordere: "Ich hätte auch einmal gerne Kinder gehabt." Mehr Frauen als Männer hätten Scheu davor, diesen hohen Preis zu zahlen. Was daran liegen könnte, dass Männer immer noch Ehefrauen haben, die ihnen den Rücken frei halten.
Weiblicher Aufholbedarf
Eine gewisse Konfliktscheu könne sie bei sich selbst als Schwäche ausmachen, meinte Ederer. Männer seien generell mehr wettbewerbsorientiert. Hier hätten Frauen noch einen Aufholbedarf. Selbigen ortete sie auch bei der Ausbildung. Österreich habe einen viel zu niedrigen Technikeranteil und darunter kaum Frauen.
Kein Verlass auf Freiwilligkeit
Auf berufliche Frauenförderung setzt auch Landesrätin Silvia Stöger. Sie betonte im Talk mit der Moderatorin des Abends, Landtagsabgeordneter Gerti Jahn, dass es gerade in Oberösterreich extremen Nachholbedarf gebe. Sie stellte in den Raum, dass auch betrieblich - ähnlich wie in der Politik - Frauenquoten überlegt werden sollten: "Auf die Freiwilligkeit kann man sich nicht immer verlassen." Viktoria Bertignol vom SP-Wirtschaftsverband aus Steyr ist dort Berufsschuldirektorin. Sie sieht einen Handlungsbedarf der Politik, was höhere Positionen für Frauen im Schuldienst betrifft: "Der Lehrkörper ist zu 90 Prozent weiblich, bei Direktoren- und Inspektorenposten dreht sich der Anteil plötzlich um."
Manko Selbstbewusstsein